Kein Grund zur Panik

MAINZ. (win) Das Seuchenrisiko durch die Vogelgrippe hat sich nach Angaben des Mainzer Umweltministeriums in den vergangenen Tagen nicht erhöht. Zwar sei nach den Todesfällen in der Türkei die Kontrolle nach illegalen Fleischeinfuhren verstärkt worden, doch gebe es keinen Anlass zur Panik.

Bundesverbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) will heute in Berlin mit seinen Länderkollegen über das weitere Vorgehen gegen die Vogelgrippe beraten. Er hat angekündigt, bei der geringsten Gefahr eine erneute Stallpflicht für Geflügel anzuordnen. Das Mainzer Umweltministerium geht jedoch davon aus, dass je nach Risikobewertung durch das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit erst in den nächsten Wochen entschieden wird, ob es in der Zeit des Vogelzugs erneut zu einer Stallpflicht kommt. Die größte Gefahr geht nach Einschätzung von Ministerin Margit Conrad derzeit von illegalen Fleischeinfuhren aus, die durch verstärkte Kontrollen verhindert werden sollen. In der EU gilt eine Einfuhrverbot von Geflügelprodukten aus der Türkei und anderen betroffenen Ländern. Kaum Risiko droht momentan dagegen von Zugvögeln. Die seit September laufende Untersuchung der bislang mehr als 440 Proben von Wildvögeln und 880 Proben von Hausgeflügel haben keinen Nachweis des für Menschen gefährlichen Vogelgrippevirus H5N1 gebracht. Zwar darf Hausgeflügel seit Mitte Dezember wieder im Freien gehalten werden. Allerdings gilt weiterhin verbindlich, Futter und Wasser zum Tränken oder Einstreu so zu lagern, dass wilde Vögel damit nicht in Kontakt kommen können. Zudem kontrollieren Tierärzte in Stichproben regelmäßig Geflügelbetriebe und private Tierhaltungen.

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