Kein schnelles Internet für alle

Trier · Die Region wird wohl auch weiterhin vom schnellen Internet abgekoppelt bleiben. Die Bundesregierung hat sich von der Verpflichtung verabschiedet, allen Bürgern eine optimale Internetversorgung zu bieten.

 Das schnelle Internet ist in Fließem noch Zukunftsmusik. Glasfaserkabel sind teilweise verlegt. Bevor der DSL-Ausbau allerdings weitergeht, muss geklärt werden, wer zusätzlichen Kosten übernimmt. Foto: ISTOCK/Peter NGuyen

Das schnelle Internet ist in Fließem noch Zukunftsmusik. Glasfaserkabel sind teilweise verlegt. Bevor der DSL-Ausbau allerdings weitergeht, muss geklärt werden, wer zusätzlichen Kosten übernimmt. Foto: ISTOCK/Peter NGuyen

Mehr als die Hälfte der Einwohner in der Region, etwa 270.000, leben in Orten, in denen es keine ausreichende Versorgung mit schnellen Internetzugängen gibt. Insgesamt 424 solcher Ortschaften gibt es laut Bundesnetzagentur in der Region. Bis Ende 2015 sollen sie, so die Vorgaben der Bundesnetzagentur, an die schnelle Datenautobahn angeschlossen sein, entweder über Mobilfunk (LTE) oder über Breitbandkabel. Doch das scheint seit dieser Woche mehr als unwahrscheinlich.

Denn die Bundesregierung hat entschieden, dass die bessere Internetversorgung doch lieber nicht gesetzlich festgeschrieben werden soll. Damit hat sie sich auch von der von Bundeskanzlerin Angela (CDU) gemachten Vorgabe Breitband für alle, verabschiedet. Die Anbieter wie Telekom, Vodafone oder 02 sind damit nicht mehr verpflichtet, das schnelle Internet in jeden Ort zu bringen. Eine Grundversorgung mit Breitband-Anschlüssen, die für schnelles Internet notwendig sind, wurde aus dem Telekommunikationsgesetz gestrichen.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) verkündete, dass es statt einer Verordnung, "Anreize" für Unternehmen geben soll, den Breitbandausbau voranzutreiben. Wie diese Anreize aussehen müssten, machen die Unternehmen deutlich. 70.000 Euro koste mittlerweile ein Kilometer Tiefbauarbeiten, um einen Kilometer Breitbandkabel unter die Erde zu bringen, sagt Telekom-Sprecher George-Stephen McKinney. Da könne man sich ausrechnen, dass es sich kaum lohne, in einem Dorf sieben bis acht Kilometer Kabel zu verlegen.

Aber auch mit der kabellosen Variante, der sogenannten LTE-Technik, die schnelles Internet über Richtfunk bringt, tun sich die Anbieter schwer. Telekom und Vodafone bieten die Technik derzeit gerade mal an vier Standorten in der Region an. Weitere sollen hinzukommen, heißt es. Wann, ist aber unklar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort