Keine heiße Spur

MEHREN. Die brutale Ermordung eines 54-Jährigen Mannes im Gewerbegebiet Mehren (Kreis Daun) erschütterte vor einem Jahr die Region. Doch noch immer tappt die Polizei im Dunkeln. Es gibt keine heiße Spur.

Ein Jahr danach wird die Erinnerung wieder wach: Es ist ein eisiger Samstagmorgen, Heilig Abend 2005, als ein Lastwagenfahrer auf dem Gelände eines Paketdienstes im Mehrener Gewerbegebiet einen leblosen Mann am Boden liegend findet. Es ist Hans-Joachim E., Niederlassungsleiter des Paketdienstes. Der 54-Jährige ist tot, erschlagen. Seit Stunden liegt er dort. Die spätere Obduktion ergibt, dass der verheiratete Mann in der Nacht vor Heiligabend, kurz nach 22 Uhr, getötet worden ist, mit massiven Schlägen auf den Kopf - gerade als er das Gelände absperren und nach Hause fahren wollte. Der oder die Täter haben ihm danach seinen Schlüssel geklaut, damit den Firmentresor geöffnet und mehrere tausend Euro geraubt. Noch an Heilig Abend wird die "Sonderkommission Spedition" gegründet. 20 Beamte gehen über die Feiertage zahlreichen Hinweisen nach, vernehmen Freunde, Bekannte und Kollegen von Hans-Joachim E.. Immer wieder wird das Firmengelände durchkämmt, mit Polizeihunden suchen sie nach der Tatwaffe - ergebnislos. Der Fall gibt den Ermittlern Rätsel auf - bis heute. Selbst eine Belohnung von 5000 Euro, die die Trierer Staatsanwaltschaft ausgesetzt und die später vom Arbeitgeber des Ermordeten auf 15 000 Euro aufgestockt wird, führt zu keinen neuen Erkenntnissen. Die heiße Spur bleibt aus. "Ein Täter konnte bis heute nicht überführt werden", sagt Polizeisprecherin Monika Peters. Die Tat vor einem Jahr hat nicht nur die 1500-Seelen-Gemeinde Mehren in der Eifel geschockt. Der brutale Mord an dem 54-Jährigen hat damals die gesamte Region erschüttert. Um so erstaunlicher, dass die Polizei nicht weiterkommt in dem spektakulären Fall. Seit Februar ist die Sonderkommission aufgelöst. Die Experten der Mordkommission ermitteln jedoch weiter. Selbst im Ausland haben sie im Fall Hans-Joachim E. Hinweise verfolgt. Man werde auch nach einem Jahr die Akte nicht schließen, sagt Polizeisprecherin Peters. Die Polizei setzt weiterhin auf die Mithilfe der Bürger. Jedem Hinweis werde nachgegangen. Zeugen können sich unter dem Vertrauenstelefon des Polizeipräsidiums melden: 01520/5293431.