Kinos boykottieren Disney-Film: Ärger auch in Region spürbar

Trier/Prüm · Aus Ärger darüber, dass der Disney-Konzern plötzlich mehr Geld fordert, haben deutschlandweit viele Kinos den neuen Film "Avengers 2: Age of Ultron" nicht in ihr Programm aufgenommen. Auch Prüm protestiert.

Obwohl die Superhelden viele Zuschauer locken, boykottieren deutschlandweit 686 Kinos den neuen Film des Disney-Konzerns ": Age of Ultron". Sie wehren sich damit gegen eine Preiserhöhung des Filmverleihs, der völlig unerwartet 53 Prozent des Eintrittspreises gefordert hat. Für Kleinstadtkinos waren bislang 47,7 Prozent üblich.

Ich habe hier nur 5000 Einwohner und keine 100.000", sagt Theo Riewer vom Eifel-Kino-Center in Prüm, das sich dem Protest angeschlossen hat. Die meisten anderen Kinobetreiber der Region hingegen haben zähneknirschend entschieden, den Film zu zeigen. In Trier, Bitburg, Bernkastel-Kues, Echternach und Daun ist er zu sehen. "Gefallen hat uns das auch nicht", sagt Kurt Römer vom Kinopalast Vulkaneifel. Allerdings habe man im Vorfeld so stark für den Streifen geworben, dass man die Gäste, die aus einem weiten Umkreis anreisen, nun nicht enttäuschen wolle.

Durch den Boykott verzichten Lichtspielhäuser auf ein gutes Geschäft, denn die Nachfrage der Fans nach dem Action-Film mit Robert Downey Jr., Chris Evans oder Scarlett Johansson dürfte groß sein. Aber die Kinobetreiber fürchten, dass auch andere Verleiher nachziehen und die Kosten weiter steigen. In jüngster Zeit hätten sie schon sehr viel Geld in die digitale Projektionstechnik investieren müssen, sagt Römer. Die Stromkosten seien dadurch enorm gestiegen. Doch das könne man nicht auf dem Rücken der Besucher austragen. Er und seine Kollegen fürchten ein Kinosterben auf dem Land.

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