Kliniken im Umbruch: Zu viele Betten und immer ältere Patienten

Was wird aus dem Evangelischen Elisabeth-Krankenhaus in Trier? Welche Klinik bekommt eine Fachabteilung für die spezielle Versorgung älterer Menschen? Wo werden Betten abgebaut? Drei Fragen, die Gesundheitsministerin Malu Dreyer womöglich heute schon beantworten wird.

Trier. (sey) Im Mainzer Gesundheitsministerium stricken die Experten gerade am neuen Krankenhausplan. Der Plan soll 2010 vorgestellt werden und sechs Jahre gelten. Erste Ergebnisse sickerten bereits nach draußen und lassen zumindest erahnen, wohin die Reise gehen könnte.

Da ist etwa die Rede von Überkapazitäten, einer bevorstehenden Bevölkerungsabnahme bei gleichzeitiger Zunahme des Anteils älterer Menschen. Heißt im Klartext: Es gibt zu viele Krankenhausbetten im Land.

Und statt Gynäkologie- oder Pädiatrie- sind künftig Geriatrie-Abteilungen gefragt, die eine spezielle altersmedizinische Versorgung gewährleisten. Flächendeckend will das Land derartige Fachabteilungen einrichten, 40 Betten sind dafür allein in Trier geplant.

Nur: Welches der vier Trierer Krankenhäuser bekommt den Zuschlag? Ist es das Marien-Krankenhaus in Ehrang, wie allseits vermutet wird? Diese Frage wird die Mainzer Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute wohl beantworten. Die SPD-Politikerin hat gestern kurzfristig zu einer Pressekonferenz eingeladen. Zwei Stunden zuvor trifft sich Dreyer mit den Vertretern der Klinik-Träger. Drei der vier Trie rer Krankenhäuser sind in katholischer Hand, nur das Elisabeth-Krankenhaus ist in evangelischer Trägerschaft.

Bis vor kurzem sah es so aus, als könne sich daran womöglich etwas ändern. Die Klinik ist auf Partnersuche (der TV berichtete), unter den Interessenten sind auch Brüderkrankenhaus und Mutterhaus. Dass einer der beiden katholischen Träger zum Zuge kommt, gilt allerdings inzwischen als unwahrscheinlich. Angeblich auf "höhere protestantische Intervention" sei das Bewerber-Verfahren gestoppt worden, sagte ein Insider dem TV. Soll das Elisabeth-Krankenhaus also auf keinen Fall an einen katholischen Träger gehen? Womöglich gibt es auch auf diese Frage heute eine Antwort.

Unter Dach und Fach ist dagegen offenbar bereits der Verbund der Krankenhäuser Bitburg, Trier-Ehrang und Neuerburg. Alle drei Kliniken gehören zur Waldbreitbacher Marienhaus GmbH.

Die Geschäftsführerin der Neuerburger Klinik wechselt nach TV-Informationen Anfang Januar in die Chef-Etage der Cusanus Trägergesellschaft Trier (ctt), wo sie Burkhard Nauroth ersetzt. Nauroth soll für die ctt und die Marienhaus GmbH neue Konzepte für hilfsbedürftige ältere Menschen entwickeln. Ein zukunftsträchtiger Bereich für die Akteure im Gesundheitswesen.

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