Kliniken protestieren

TRIER. (wie) Es braut sich etwas zusammen in den deutschen Krankenhäusern. Aus Protest gegen die Eckpunkte der Gesundheitsreform kündigte die Deutsche Krankenhausgesellschaft Aktionen noch in diesem Sommer an.

Die Gesundheitsreform, wie sie die große Koalition beschlossen hat, belaste die Krankenhäuser um mindestens 500 Millionen Euro zusätzlich, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Rudolf Köster bei der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Krankenhäuser gestern in Trier. Im stationären Bereich fehlten bislang bereits zehn Milliarden Euro. Die Gesundheitsreform, die Köster "beschämend" nannte, löse die Finanzierungsprobleme nicht. Daher könne nicht ausgeschlossen werden, den Mitarbeitern "noch mehr zuzumuten". Kösters kündigte an, den Druck gegen die Beschlüsse zu erhöhen, und drohte mit Aktionen noch in diesem Sommer. Bernhard Schumann aus dem Mainzer Gesundheitsministerium zeigte zwar Verständnis für den Ärger der Krankenhaus-Träger, warnte jedoch vor übereilten Protesten gegen die "notwendige" Reform. Weitere Gefahr droht den Kliniken durch die geplante Mindestmengen-Regelung. Nur wenn Kliniken eine Mindestzahl von Fällen erreichen, dürfen sie die Leistungen wie etwa Kniegelenksoperationen noch erbringen. Vor allem kleinere Häuser wären davon betroffen. Das gefährde die wohnortnahe Versorgung, warnte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Birgit Kugel. Menge bringe nicht automatisch mehr Qualität und Erfolg, sagte auch Rainer Salfeld, Direktor der Unternehmensberatung McKinsey. In der Arbeitsgemeinschaft sind insgesamt 58 katholische Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz und im Saarland zusammengeschlossen.

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