Klöckner macht sich im Land bekannt, indem sie auf erstaunlich vielen Kanälen und Veranstaltungen präsent ist. Die gelernte Journalistin weiß zum Beispiel die Vorteile der sozialen Netzwerke im Internet für sich zu nutzen. Sie twittert, ist Mitglied bei Facebook oder Wer-kennt-wen und hat selbstverständlich eine eigene Internetseite. Daneben predigt die Theologin mal im Mainzer Dom, mal hält sie Reden bei Empfängen. Für Bürgersprechstunden in ihrem Heimatort Bad Kreuznach, in Idar-Oberstein und in Birkenfeld findet die Parlamentarische Staatssekretärin im Berliner Verbraucherschutz-Ministerium ebenfalls noch Zeit. Ihre Tätigkeit als Chefredakteurin der Zeitschrift Sommelier Magazin hat die Winzertochter hingegen kürzlich aufgegeben.

Während sich Klöckner trotz mehrfacher Aufforderungen und Sticheleien der SPD zu landespolitischen Themen bislang nicht geäußert hat - auch nicht zum leidigen Fall Billen - , hat sie anscheinend die eigene Partei fest im Blick. Bei fünf Regionalkonferenzen wird sie sich der Basis präsentieren. Start ist am 19. Februar in Bingen, am 26. Februar ist sie in Trier. Ihre Nominierung soll bei einem Parteitag am 17. April erfolgen. Wie Julia Klöckner politisch "tickt", welche Vorstellungen sie hat und welche Ziele sie verfolgt, wird man dann sicherlich erfahren. Journalisten bekamen dieser Tage schon Post von der 38-Jährigen mit freundlichen Wünschen für das neue Jahr. Darin ist unter anderem folgendes zu lesen: "Einmal im Leben sollte jeder kurz entschlossen in den falschen Zug steigen und gespannt sein, was passiert." Ob sie selbst eventuell im falschen Zug sitzt, weil sie Ministerpräsidentin werden will, steht nicht dabei. Aber Julia Klöckner ist sicher gespannt darauf, was passiert.