Ermittlungen Klotti-Park wieder geöffnet: Warum die Achterbahn nach tödlichem Unfall nicht fährt

Klotten · Nach dem tragischen Unfall im rheinland-pfälzischen Klotten kann der dortige Freizeitpark wieder öffnen. Nur das Fahrgeschäft, aus dem eine Besucherin am Samstag hinaus geschleudert wurde, steht still.

Unglück im Klotti-Park: Frau aus Cochem fällt aus Achterbahn und stirbt (Fotos)
12 Bilder

Tödliches Unglück im Klotti-Park

12 Bilder
Foto: dpa/Harald Tittel

Wir sind nach wie vor sehr betroffen und es wird uns schwerfallen, in den Alltag zurückzukehren“, erklärt der Wild- und Freizeitpark Klotten auf seiner Website. Doch drei Tage nach dem tödlichen Unfall auf der Achterbahn hat der Park am Dienstag, 9. August, wieder seine Tore geöffnet. Eine schnelle Rückkehr zum Normalbetrieb gibt es tatsächlich nicht, denn die Achterbahn hat sich nicht bewegt.

Der furchtbare Unfall, der eine 57-jährige Frau das Leben kostete, ereignete sich am Samstagnachmittag auf diesem Fahrgeschäft. Die Frau stammte laut Informationen der Saarbrücker Zeitung aus dem saarländischen Nohfelden im Kreis St. Wendel. Aus bisher unbekannter Ursache wurde die Besucherin während der Fahrt aus der Achterbahn geschleudert und verstarb noch am Unglücksort in Klotten (Landkreis Cochem-Zell).

Warum die Achterbahn in Klotten noch nicht wieder fährt

In seinem aktuellen Statement erklärt der Klotti-Park, warum er zwar wieder öffnet, aber die Achterbahn noch nicht fahren lässt. Demnach sind die Untersuchungen vor Ort abgeschlossen. „Die vom Unfall betroffene Achterbahn wurde unmittelbar zur Wiederinbetriebnahme freigegeben“, heißt es beim Klotti-Park. „Dennoch haben wir uns dazu entschieden, die Anlage vorsorglich nochmals vom TÜV prüfen zu lassen. Daher bleibt die Achterbahn vorübergehend geschlossen.

Laut Angaben der Staatsanwaltschaft Koblenz vom Montag laufen die Ermittlungen weiter. Vorerst gebe es keinen Anfangsverdacht für ein strafbares Verhalten im Zusammenhang mit dem Unfall.

Achterbahnen sind laut TÜV in Deutschland sehr sicher

Nach dem Unglück in Klotten äußerte sich der Geschäftsführer des TÜV-Verbands, Joachim Bühler, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er erklärte, dass sich Fahrgeschäfte in Deutschland „auf einem sehr, sehr hohen Sicherheitsniveau“ befinden. Hierfür seien die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen und Wartungen verantwortlich. Zu den Elementen, die besonders kontrolliert werden, gehören demnach auch die Bügel, die einen Fahrgast zum Beispiel sicher in einer Achterbahn halten.

Vor jeder Fahrt muss überprüft werden, ob die besonders sicherheitsrelevanten Teile tatsächlich auch funktionieren und auch eingerastet sind“, betonte Bühler. „Jeder kennt das: Man setzt sich in die Achterbahn, man setzt sich in ein Fahrgeschäft, der Bügel wird geschlossen, es macht ein Klack, genau das muss von dem Personal auch kontrolliert werden, ob das tatsächlich der Fall ist, erst dann darf losgefahren werden.“

Was Besucher des Klotti-Parks in Klotten berichtet haben

Nach dem tödlichen Unfall in Klotten sorgte die Aussage eines Parkbesuchers deutschlandweit für Aufsehen. Demnach habe das Personal nicht eigenhändig die Bügel kontrolliert, mit denen die Fahrgäste in der Achterbahn des Klotti-Parks gesichert werden.

Ein weiterer Zeuge der Ereignisse, der auch persönlich mit der Achterbahn gefahren ist, relativierte diese Beobachtungen. Gegenüber Volksfreund.de schilderte er, dass es eine Sicherheitseinweisung gegeben hat. Das Personal war direkt an den kleinen Waggons der Bahn, als die Bügel geschlossen wurden. „Mein persönlicher Eindruck war, dass man sich da schon gekümmert hat. Nur ist halt niemand mehr extra an den Wagen gegangen, um die Bügel zu überprüfen“, berichtete der Mann über seine Erfahrungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort