Klotzen statt Kleckern

Mit dem symbolischen Spatenstich hat der Ausbau des Nürburgrings zu einem ganzjährigen Freizeit- und Erlebniszentrum begonnen. Bis zum Frühjahr 2009 soll die erfolgreichste Rennstrecke der Welt für 215 Millionen Euro ausgebaut werden.

 Spatenstich: Verantwortliche der Nürburgring GmbH, des Landes und der Kreise Adenau und Ahrweiler beim Beginn des großen Werks. TV-Foto: Helmut Gassen

Spatenstich: Verantwortliche der Nürburgring GmbH, des Landes und der Kreise Adenau und Ahrweiler beim Beginn des großen Werks. TV-Foto: Helmut Gassen

Nürburgring. 80 Jahre ist der Ring mittlerweile - doch die rosigen Zeiten sind lange vorbei. Die Nürburgring GmbH schreibt Verluste in Millionenhöhe, und die Gesellschaft hat sich gewandelt. Deshalb will der Ring in Zukunft nicht mehr nur vom Formel-1-Zirkus und anderen Rennsportereignissen leben, sondern ein Freizeit-, Erlebnis- und Businesszentrum werden. Dieses soll das ganze Jahr über mit einer Mischung aus Motorsport, Events und Entertainment alte und neue Zielgruppen anlocken und begeistern. Als "wahrhaft historischen Moment" zur "konsequenten Weiterentwicklung der Region" bezeichnete Hauptgeschäftsführer Walter Kafitz den Baubeginn, der die dritte Ära des Rings einläutet. Für das Land Rheinland-Pfalz, dem 90 Prozent der Nürburgring GmbH gehören, und den Kreis Ahrweiler mit zehn Prozent Anteil ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Der nun folgende Ausbau ist der bedeutendste Entwicklungsschritt seit der Errichtung der Nordschleife 1927 und der Grand-Prix-Strecke 1984. Und dafür wird sehr viel Geld investiert. Nicht kleckern, sondern klotzen heißt die Devise. Rund 215 Millionen Euro werden bis Frühjahr 2009 investiert. Laut Minister Ingolf Deubel erhöht sich mit dem geplanten Großprojekt die Zahl der Arbeitsplätze, die direkt mit dem Nürburgring zusammenhängen, von derzeit 500 auf rund 1500. Deubel: "Wir haben das Projekt klug geplant und auch die wirtschaftliche Seite durch die Mühlen gedreht. Es wäre unverantwortlich, wenn dieser einmalige Ort keinen zusätzlichen Schub bekommen würde." Rund 80 Millionen Euro übernimmt die Mediinvest GmbH aus Düsseldorf, die dafür ein Vier-Sterne-Hotel, ein Ferienhaus-Resort und die Erlebnisgastronomie "Dorf Eifel" baut. Bedenken wegen eines Misserfolgs wies Geschäftsführer Kai Richter zurück. "Wir sind keine Heuschreckengesellschaft sondern möchten zeigen, dass wir mit dem Projekt Erfolg haben." Die restlichen 135 Millionen Euro muss die Nürburgring GmbH übernehmen. Allerdings kämen davon 40 Millionen von kleineren Investoren, versicherte Kafitz.

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