Knatsch bei Trierer Linken

TRIER. (wie) Bei der Trierer WASG ist Feuer unterm Dach: Weil die Vorstandswahlen im Januar angeblich nicht rechtens waren, muss nun die Schiedskommission entscheiden, ob neu gewählt wird.

"In Berlin hat es geknallt, doch das gilt nicht für Rheinland-Pfalz." WASG-Landesvize Harald Jürgensonn war im November noch optimistisch, dass die Zusammenarbeit der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit und der Linkspartei (ehemals PDS) im Gegensatz zum Bund im Land reibungslos funktioniert. Doch nun gibt es Krach. Alexander Skasa, ehemaliges Vorstandsmitglied, seit gut zwei Jahren Mitglied der Linkspartei in Trier, will den WASG-Kreisvorstand stürzen: Die Wahl im Januar sei unrechtmäßig. Eigentlich, so Skasa, hätte er als letztes verbliebenes Mitglied des im Dezember zurückgetretenen Vorstands zur Versammlung einladen müssen. Stattdessen habe der WASG-Landesvorstand die Mitglieder einberufen. "Die wollten unbedingt ihre Partei und ihre Kandidaten durchdrücken", kritisiert Skasa, der nach eigenem Bekunden einer Fusion der Linkspartei mit der WASG, "kritisch, aber durchaus offen" gegenüber steht. Er habe erwartet, dass sich der Landesvorstand vorher mit ihm in Verbindung setze. Skasa geht davon aus, dass die Landesschiedskommission der Partei, die nächste Woche tagen wird, Neuwahlen anberaumen wird. Kreisvorsitzende und WASG-Spitzenkandidatin in Trier, Katrin Werner, geht jedoch davon aus, dass die Wahl als rechtmäßig anerkannt wird. Die Kritik Skasas tut sie als "persönliche Empfindlichkeit" ab. Der Landesvorstand habe zu der Mitgliederversammlung einladen müssen, da Skasa dies nicht rechtzeitig getan habe. Der Vorstand sei durch die notwendige Zahl stimmberechtigter Mitglieder (laut Werner waren bei der Versammlung im Januar zehn anwesend) gewählt worden. Daher sehe sie der Entscheidung der Schiedskommission gelassen entgegen.

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