König Rainer statt Kurt

Kurt Beck ist im schwindelerregenden Sinkflug von einem Umfragetief zum nächsten: Vertrauens- und Ansehensverlust nach seinem "Linksschwenk marsch" ziehen sogar die Sympathiewerte im eigenen Bundesland derart in den Keller, dass von "König Kurt" keine Rede mehr sein kann.

Nur noch 1,3 zeigt die Sympathie-Skala der jüngsten Umfrage im Auftrag der Tageszeitung "Rheinpfalz", wo früher doch der doppelte Wert für den Ministerpräsidenten zu Buche schlug und gar breite Unterstützung aus dem Unions-Lager signalisierte. Damit scheint es nun vorbei. Nach seinem Absturz auf dem Berliner Parkett liegt der Südpfälzer nur noch gleichauf mit CDU-Chef Christian Baldauf und dem FDP-Fraktionsvorsitzenden Herbert Mertin. Doch die beiden Oppositionsführer im Landtag kennt auch nur jeder zweite Rheinland-Pfälzer. Allein der weithin unbekannte SPD-Fraktionschef Jochen Hartloff verhindert mit einem Sympathiewert von 1,1 auf der Skala von +5 bis -5, dass Beck nicht am breiten Ende der Tabelle steht. Ein Comeback der besonderen Art feiert dagegen der Oberliberale Rainer Brüderle. Er thront erstmals ganz oben. Zehn Jahre nach seinem Abschied aus der Landesregierung hat der einstige Superminister, der einer Sage nach als Ressortchef für Weinbau mehr als 1000 Weinköniginnen geküsst haben soll, noch immer einen Bekanntheitsgrad von 80 Prozent. Und mit einem Sympathiewert von 1,6 (plus 0,3) hat sich der FDP-Mann souverän an die Spitze gesetzt. Der neue "Quotenkönig" heißt ab sofort also Rainer, auch wenn er derzeit ein Herrscher ohne Land ist. Aber: Sinkende Umfragewerte für die Genossen und steigende für die Liberalen könnten ja wieder bessere Zeiten signalisieren.

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