Meinung Bistums-Sparpaket: Auch aus diesem Grund fehlt das Geld

Meinung | Trier · Von den jetzt verkündeten Sparbeschlüssen des Bistums dürften nur die wenigsten Gläubigen und Nicht-Gläubigen wirklich überrascht sein. Der Generalvikar hatte schon vor Monaten angekündigt, dass mittelfristig über 130 Millionen Euro Ausgaben dauerhaft gestrichen werden müssten.

Der Dom zu Trier.

Der Dom zu Trier.

Foto: dpa/Silas Stein

Dass dies nicht ohne spürbare und schmerzhafte Einschnitte über die Bühne gehen würde, war damit klar. Letztlich ging es also nur noch darum, welche Bereiche der katholischen Kirche es besonders hart treffen würde und welche mit einem blauen Auge davonkommen würden. Zumindest in diesem Punkt herrscht nun Gewissheit, auch wenn längst noch nicht alle Details mit konkreten Daten und Zahlen bekannt sind.

Viele Einsparungen werden in den Dörfern und Städten des Bistums schon allein deshalb kaum auffallen, weil der Aderlass längst begonnen hat. Priester und kirchliche Mitarbeiter werden immer weniger, Angebote gestrichen, Pfarreien zusammenlegt. Das spart Kosten – wenn auch längst nicht immer freiwillig. Auf der anderen Seite geht auch die Zahl der Kirchensteuerzahler – deren Gelder immerhin die Haupteinnahmequelle sind – rapide zurück.

Das ist zum Teil Trend der Zeit, aber ganz wesentlich eben auch hausgemacht. Wer bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals lange Zeit darauf gesetzt hat, mit ein bisschen statt schonungsloser Aufklärung davonzukommen, darf sich nicht wundern, jetzt die Quittung dafür zu bekommen. Die einstigen Beitragszahler laufen weg oder bleiben aus. Auch deshalb fehlen (nicht nur) dem Trierer Bistum jetzt Millionen. Dass die katholische Kirche mit dem Geld viel Gutes bewirkt hat und weiter bewirken wird, ist unbestritten. Aber es muss ja nicht nur schlecht sein, künftig mit weniger auszukommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort