Kommunen in der Region zahlen Millionen Euro fürs Kanalnetz – Sanierung eine Daueraufgabe

Trier · Fast 400 Millionen Euro fließen jährlich in die Sanierung des Wassernetzes in Rheinland-Pfalz. Da viele Leitungen auch in der Region veraltet sind, ist das für die meisten Kommunen eine Daueraufgabe.

Die Wasserleitungen in Rheinland-Pfalz sind alt. Fast die Hälfte des über 28.000 Kilometer langen Leitungsnetzes für Trink- und für Abwasser sei älter als 35 Jahre, sagt der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Thomas Giese (Grüne). Insgesamt sei das Kanalnetz in einem guten Zustand. Aber 15 Prozent der Leitungen seien so marode, dass sie dringend repariert werden müssten, um Gewässerverunreinigungen durch kaputte Kanalrohre zu vermeiden. Auf gut eine Milliarde Euro schätzt Griese die Kosten für diese Reparaturen.

Um die Wasserver- und -entsorgung sicherzustellen, investieren die Kommunen gemeinsam mit dem Land jährlich bis zu 400 Millionen Euro. Allein die Stadtwerke Trier (SWT) geben jährlich zwischen sechs und acht Millionen Euro für die Sanierung des Abwassernetzes aus, rund zwei Millionen Euro fließen in die Wasserleitungen. Im Schnitt sind die 500 Kilometer Abwasserleitungen im Trierer Stadtgebiet 45 Jahre alt. Man unternehme erhebliche Anstrengungen, um das Kanalnetz deutlich zu modernisieren, sagt SWT-Sprecher Carsten Grasmück. Auch beim 470 Kilometer langen und durchschnittlich 35 Jahre alten Trinkwassernetz erfolge eine kontinuierliche Erneuerung. Allerdings, so Grasmück: "Die Maßnahmen werden nie abgeschlossen sein."

Nicht anders sieht es in anderen Kommunen aus. "Die Sanierung der Trinkwasser- und Kanalnetze bleibt eine Daueraufgabe", sagt Rolf Heckemanns, Leiter der Stadtwerke Bitburg. In den vergangenen 15 Jahren seien zwei Millionen Euro in das im Schnitt 30 Jahre alte Kanalnetz geflossen. 1,6 Millionen Euro hat die Verbandsgemeinde Kelberg (Vulkaneifel) seit 2012 für die Sanierung des rund 22 Jahre alten Kanalnetzes ausgegeben, eine Million Euro jährlich zahlt die Verbandsgemeinde Schweich für ihr Kanalnetz. In der Verbandsgemeinde Südeifel (Eifelkreis Bitburg-Prüm) rechnet man damit, rund 14 Millionen Euro in das Trinkwasser- und das Abwassernetz investieren zu müssen. Die ältesten Leitungen dort sind über 50 Jahre alt.

Trotz des Alters der Wasserleitung sei es bislang nicht zu Verunreinigungen des Trinkwassers wegen kaputter Rohre gekommen, heißt es von den Wasserversorgern. Allerdings ist es noch unklar, warum vor einem Monat im Trinkwasser von 14 Orten in den Verbandsgemeinden Wittlich-Land und Speicher Fäkalbakterien gefunden wurden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort