Konkurrenz steht in den Startlöchern

TRIER. Der Frust vieler Internetnutzer in der Region wächst. Weil es an schnellen Zugängen mangelt, ist das Surfen im Netz zu teuer und unattraktiv. Immer mehr Nutzer suchen nach Alternativen.

Der Computer-Fachmann aus dem Wittlicher Ortsteil Bombogen war verzweifelt. Er hatte zwar einen normalen Internetzugang, aber bis er sich mal ins Netz eingewählt hatte, dauerte es ziemlich lange, und da er als Inhaber eines Computerservices oft stundenlang im Internet sein muss, summierten sich die Kosten. Das preiswertere und vor allem schnellere DSL ist aber in Bombogen wie in weiten Teilen der Region nicht verfügbar. Der Firmeninhaber suchte nach Alternativen. Er fand sie in einer Eifeler Firma, die ihm einen kabellosen Internet-Zugang über Funk installierte. Er sei nun leichter erreichbar und habe dadurch einen großen Teil der früheren Kosten eingespart, sagt der Geschäftsmann. Kein Einzelfall. Immer mehr Unternehmen in der Region klagen über die miserablen Internetverbindungen. Auf Dauer werde dies zum Standortnachteil, sagt die Initiative Region Trier (IRT). Doch die Telekom tut sich schwer mit der flächendeckenden Breitband-Versorgung. Zwar betont man bei dem Unternehmen immer, dass man auch den ländlichen Raum an die moderne Kommunikation anschließen will, schiebt dann aber direkt hinterher: Die Wirtschaftlichkeit muss gegeben sein. Sprich: Wenn es sich nicht rechnet, kommt auch kein schnellerer Internetzugang. Bislang hat die Telekom Konkurrenten, die funktionierende Alternativen wie kabellose Internetzugänge anbieten, belächelt. Das könnte sich jedoch ändern. Schafft es die Bundesnetzagentur tatsächlich, für die komplette Bundesrepublik Anbieter für drahtlose Breitbandnetze zu finden, werden es die Telekom oder andere Festnetzanbieter schwer haben, neue Kunden zu finden. Politik und Bundesnetzagentur gehen jedenfalls davon aus, dass der Internetzugang über Funk eine echte und auch preiswerte Alternative ist. Gestritten wird derzeit allerdings noch, ob der Zuschnitt der Regionen, für die Frequenzen versteigert werden, richtig ist. Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) hält das Versteigerungsverfahren für untauglich. Die Gebietszuschnitte seien zu groß, kleinere Anbieter hätten dabei kaum eine Chance zum Zuge zu kommen. Der Breko fordert, dass die Frequenzen nicht für größere Regionen, sondern für Landkreise vergeben werden sollten. Zunächst sollten die Zuschnitte noch größer sein. Für 16 Regionen sollten Frequenzen versteigert werden. Die Unions-Fraktion im Bundestag habe jedoch erreicht, dass die Zahl auf 28 erhöht wird, sagt der Trierer CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster. Damit sei die Voraussetzung für eine flächendeckende Versorgung mit der neuen Technologie gegeben.jks

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