Kontrolle unter Kontrolle

MAINZ. (win) Die Qualität der Lebensmittelkontrollen im Land hat das Mainzer Umweltministerium verteidigt. Ein Sprecher wies Kritik zurück, die Kontrolle sei bundesweit wegen Personalmangels zusammengebrochen.

Doppelt so viele Lebensmittelkontrolleure müssten nach Auffassung des Vorsitzenden des Bundesverbandes der Lebensmittelkontrolleure, Hans Henning Viedt, eigentlich unterwegs sein, um die einschlägigen Vorschriften durchzusetzen. Die Sicherheit der Verbraucher sieht er nicht mehr gewährleistet (der TV berichtete). In einer internen Statistik der Kontrolldichte schneidet Rheinland-Pfalz besonders schlecht ab.Solche Panikmache sei wenig hilfreich, konterte der Sprecher des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums. Nicht der statistische Wert, sondern die Qualität der Kontrollen sei entscheidend. Die zuständigen Kommunalverwaltungen seien nicht nur verpflichtet, die entsprechenden Betriebe, ob ortsfest oder mobil, regelmäßig zu kontrollieren.Als eines der ersten Länder habe Rheinland-Pfalz ein Qualitätsmanagement der Kontrollen eingeführt. Betriebe, die große Mengen an sensiblen Waren produzierten, würden zudem nach einer Risikoabschätzung häufiger aufgesucht. Die Lebensmittelüberwachung kontrolliere stichprobenartig die Eigenkontrollsysteme der Hersteller, so der Ministeriumssprecher. Der Eindruck, dass Lebensmittel erst durch staatliche Kontrolle sicher würden, sei falsch.Bereits im Sommer 2003 hatte die inzwischen abgeschaffte Verbraucherschutzbeauftragte der Landesregierung Alarm geschlagen und die Kontrollsituation heftig gerügt. Stellen seien unterbesetzt und ihre Testergebnisse "verheerend", kritisierte Daniela Engelhardt. Nach ihrer Überzeugung sind viele Darmgrippen oder Infekte Folgen fehlender Überprüfungen. Mit Ausnahme von Ludwigshafen sei die Überwachung landesweit reine Mangelverwaltung, monierte sie damals.

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