Krebsgesellschaft bietet seit mehr als 30 Jahren individuelle Hilfe - Zehn Außenstellen in der gesamten Region
Trier · Seit mehr als 30 Jahren gibt es eine zentrale Anlaufstelle für Krebsberatung in Trier: Die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz bietet ein umfassendes Angebot für Betroffene und Angehörige.
Krebs ist eine Herausforderung auf allen Ebenen - für die Betroffenen und für das ganze Umfeld. Als eine der ersten Organisationen im Bundesgebiet und als erste in Rheinland-Pfalz hat die Krebsgesellschaft erkannt, dass neben der medizinischen Versorgung auch die psychische bzw. psychosoziale Hilfe eine große Rolle bei der Krankheitsbewältigung spielt und ein Konzept zur bürgernahen Krebsnachsorge entwickelt.
Im ehemaligen Pförtnerhäuschen des Mutterhauses der Borromäerinnen in der Krahnenstraße hat 1983 in Trier alles begonnen. Trier war nach Koblenz (1978) die zweite Stadt in Rheinland-Pfalz, in der das Konzept umgesetzt wurde und in der die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz ein Beratungszentrum eröffnete.
Erheblicher Bedarf in der Region
Es hat sich schon sehr früh gezeigt, dass der Hilfebedarf erheblich ist. Nach Auskunft von Mareike Meyn, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Beratungseinrichtung, ist die Zahl der Menschen, die Hilfe suchten, rasch angestiegen. Das Pförtnerhäuschen reichte schon bald nicht mehr aus. 1989 erfolgte der Umzug in größere Räume. Seit 2001 ist die Beratungsstelle, die für die gesamte Region zuständig ist, in der Brotstraße 53 zu finden.
Derzeit sind dort sieben Mitarbeiterinnen tätig. Das Beratungszentrum wird von zehn Außenstellen flankiert, die auch in Bernkastel-Kues, Bitburg, Daun, Hermeskeil, Idar-Oberstein, Morbach, Prüm, Saarburg und Wittlich für wohnortnahe Beratungsangebote Sorge tragen. Für weniger mobile Hilfebedürftige gibt es in Einzelfällen auch die Möglichkeit von Hausbesuchen.
Die Diagnose Krebs ist ein schwerer Schicksalsschlag mit Auswirkungen auf allen Ebenen. Die Betroffenen leiden nicht nur körperlich, sie durchleiden immer auch seelische Not. Nicht selten gerät das soziale Umfeld ins Wanken. Häufig kommen materielle und existenzielle Sorgen hinzu. Da eine Krebserkrankung den Menschen in seiner ganzen Dimension erfasst und sich somit auf alle Lebenszusammenhänge auswirkt, brauchen sowohl der Patient als auch Angehörige Hilfe und Unterstützung auf vielen verschiedenen Ebenen:Körper: Behandlungsmöglichkeiten, Nebenwirkungen und Folgen, körperliche Veränderungen, Leistungsminderung etc.Seele: Ängste, Konfrontation mit Sterblichkeit, Krankheitsbewältigung.Familie/Partnerschaft: psychische Belastung, Rollentausch, Sorgen um die Kinder etc.Soziales Umfeld: Freunde, Nachbarn, Ausübung von Hobbys.Beruf: Chef und Kollegen, Leistungsminderung, drohender Verlust des Arbeitsplatzes etc.Finanzielle Situation: Verdiensteinbußen, frühe Berentung, Mehrkosten.Die Unterstützung der Hilfesuchenden durch die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz umfasst sowohl die psychische Begleitung als auch sozialrechtliche Beratung. "Die Beratungen sind kostenfrei und stehen sowohl den Erkrankten selbst wie seinen Angehörigen zur Verfügung", betont Mareike Meyn.
Die Berater entwickeln gemeinsam mit den Betroffenen Lösungswege. Die Beratungsgespräche erfordern dabei hohe fachliche Kompetenz, viel Einfühlungsvermögen und einen erheblichen Zeitaufwand. Sie werden sowohl als Einzelgespräche, als Paar-/ Familiengespräche und auch als Gruppengespräche angeboten. Ziel ist es dabei, mit dem Betroffenen Perspektiven zu entwickeln, orientiert an den individuellen Ressourcen und Wünschen der Hilfesuchenden, die zur psychischen Stabilisierung und zur Steigerung des Selbstwertgefühls führen. Daneben hat die Gruppenarbeit sowohl in speziellen themenorientierten Gruppen wie in Selbsthilfegruppen einen erheblichen Stellenwert, um einen Austausch unter Gleichbetroffenen zu ermöglichen und Sozialkontakte zu fördern.
Gruppenarbeit ist wichtig
Die Gruppen werden von den Mitarbeitern des Informations- und Beratungszentrums initiiert, unterstützt und teilweise geleitet. Mareike Meyn: "Beratung und Gruppenarbeit sind wichtige Komponenten bei der Betreuung krebskranker Menschen und ihrer Angehörigen. Aufgrund der besonderen Lebenssituation ist es aber erforderlich, diese zu ergänzen durch regelmäßige Informationen zum Krankheitsgeschehen, zu Entwicklungen in der Krebsbehandlung und durch lebenspraktische Vorträge." Kurse und Seminare, in denen Techniken zur Bewältigung der durch die Behandlung, den Krankheitsverlauf und die krankheitsbedingten Behinderungen, Probleme und Veränderungen erlernt werden können, haben dabei einen besonderen Stellenwert. Mit Selbsthilfeorganisationen und -gruppen besteht eine enge Zusammenarbeit. red
Beratungszentrum Trier der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.
Brotstraße 53, 54290 Trier
Telefon 0651/40551
Fax 0651/4361151
trier@krebsgesellschaft-rlp.de
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