Kritik nicht im Mittelpunkt

Blick zurück, statt Kritik an der Gesundheitspolitik: Beim Neujahrsempfang der Bezirksärztekammer ging es launig zu. Die Leiterin der Trierer Aids-Beratung wurde für ihre Verdienste ausgezeichnet.

Trier. (wie) Die Ärzte sind es leid zu jammern. Trotz Tarifverhandlungen in Kliniken, anhaltender Arbeitszeitdebatte der Krankenhausärzte und Kritik an der Gesundheitsreform hielten sich die Mediziner bei ihrem Neujahrsempfang in Trier auffallend mit Kritik zurück. Im Mittelpunkt der launigen Veranstaltung, zu der knapp 100 geladene Gäste in das Ärztehaus kamen, stand der Vortrag des Trierer Mikrobiologen Ernst Kühnen. Dem Mediziner gelang es mit erstaunlichem Detailwissen, die Entwicklung der Infektionskrankheiten von der Antike bis zur Neuzeit unterhaltsam darzustellen und dabei immer wieder Parallelen zum Krankheitsgeschehen wie etwa dem Darmkeim Clostridium difficile oder den derzeit grassierenden Noroviren zu ziehen. Erstaunlich für viele Zuhörer auch, dass ausgerechnet in Trier 1901 das erste Medizinal-Untersuchungsamt in Deutschland gegründet wurde, nachdem es in Hermeskeil eine schlimme Typhus-Epidemie gegeben hatte. Die Leiterin der Aids-Beratung im Trierer Gesundheitsamt, Barbara Detering-Hübner, 53, wurde mit der Simon-Reichwein-Plakette für ihre Verdienste um die Aids-Aufklärung ausgezeichnet. Bezirksärztekammer-Chef Peter Schwerdtfeger ehrte anschließend die früheren Klinik-Ärzte Edith Maier (Anästhesistin im Bitburger Krankenhaus), Cecilie Schäfer (Anästhesistin im ehemaligen Herz-Jesu-Krankenhaus in Trier) und Horst Siebner (ehemaliger Chefarzt im Trierer Mutterhaus) mit der goldenen Doktorurkunde für die vor 50 Jahren erworbene Promotion.

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