Kunden in der Region bezahlen bald etwas weniger für Strom

Trier · Die beiden größten Stromanbieter in der Region senken 2015 die Preise. Warum Strom dann immer noch zu teuer sei, erklären Verbraucherschützer.

Bis zu fünf Prozent zu viel bezahlten die Kunden derzeit für elektrischen Strom, sagt Hans Weinreuter, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Die Stromanbieter gäben die günstigen Konditionen, zu denen sie Strom einkauften, nicht oder nur im geringen Umfang an die Kunden weiter. Der Beschaffungspreis für Strom an der Leipziger Strombörse, wo die Preise je nach Angebot und Nachfrage bestimmt werden, sei seit vergangenem Jahr um mehr als zehn Prozent gefallen. Trotzdem würden viele Versorger ihre Preise um weniger als ein Prozent senken, sagt auch Isabel Wendorff vom Internet-Vergleichsdienst Check24.

Diesem zufolge senken im kommenden Jahr 179 Versorger ihre Preise - durchschnittlich um 2,4 Prozent. Bei einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden (kWh) entspricht das einer Ersparnis von 35 Euro. Auch die RWE - ohne konkrete Zahlen zu nennen - und die Stadtwerke Trier (SWT) kündigen an, dass es für einen Großteil ihrer Stromkunden in der Region billiger wird. Statt 25,97 Cent pro Kilowattstunde zahlen sie dann 25,78 Cent. Bei 5000 kWh Verbrauch im Jahr macht das zehn Euro weniger. Man gebe damit die 2015 sinkende Ökostromumlage weiter, die alle Kunden für Strom aus alternativen Quellen bezahlen müssen, sagt ein SWT-Sprecher. Gleichzeitig aber stiegen im kommenden Jahr die Entgelte für die Nutzung der Stromtrassen.

Diese Kosten legen die Versorger auf die Kunden um. Vorerst nichts von den niedrigeren Preisen spüren die SWT-Kunden in der Grundversorgung. Das betrifft alle, die keinen günstigeren Sondertarif gebucht haben. Bis zum Frühjahr werde über eine Senkung des Preises (derzeit 28 Cent pro Kilowattstunde) auch für diese Kunden entschieden, sagt der SWT-Sprecher. Die Preispolitik habe nichts mit dem Kohlekraftwerk im westfälischen Hamm zu tun, an dessen Bau die SWT beteiligt sind. Die Kosten dafür sind explodiert, die Inbetriebnahme verzögert sich.

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