Land setzt auf Verbünde

MAINZ. (win) Einer befürchteten Schließung von kleinen Krankenhäusern will das Land durch die Förderung von Klinikverbünden begegnen. Laut Sozialministerin Dreyer entwickelt sich dieser Weg positiv.

Mit der gezielten Unterstützung von Krankenhausverbünden will das Land das Überleben auch kleinerer Kliniken sichern. Eine Spezialisierung des Angebots, gegenseitiges Ergänzen von Leistungen und gemeinsame Verwaltung von Einkauf über Abrechnung und Küche soll wirtschaftliches Arbeiten auch nach der Einführung von Fallpauschalen gewährleisten. Das neue Abrechnungssystem werden nach Befürchtungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft bundesweit bis zu 15 Prozent der Kliniken nicht überleben. Zusammenschlüsse wie der Westerwaldverbund, das Katholische Klinikum Mainz, die Krankenhäuser Bernkastel und Wittlich, Bitburg und Neuerburg oder Kusel und Kaiserslautern zeigen nach Überzeugung von Sozialministerin Malu Dreyer (SPD) gute Ansätze, um eine wohnortnahe Versorgung sicherzustellen, auch wenn nicht alle Krankenhaus-Standorte alle Leistungen vorhalten könnten. Im laufenden Jahr stellt das Land rund 57 Millionen Euro für Erweiterungs-, Ausbau- oder Sanierungsprojekte bereit. Mit 14 Millionen fließt fast die Hälfte in Erweiterung und Modernisierung von Operationsräumen. Dort gilt es nicht nur steigende Fallzahlen, sondern auch zunehmend kompliziertere Operationen etwa in der Orthopädie zu bewältigen. Auch die technischen Anforderungen werden höher. Laut Dreyer muss im Regelfall gewährleistet sein, dass die Räume zehn Stunden pro Tag genutzt werden können. Entsprechend fließt auch der zweitgrößte Teil der Mittel in den Ausbau der Intensivstationen. Bis 2007 wird die Zahl der Intensivbetten von landesweit 662 auf 714 steigen, damit sich teure Transporte in große Häuser erübrigen. Ein Großteil der 5,8 Millionen Euro für den Bau psychiatrischer Kliniken und Tageskliniken fließt mit vier Millionen in die Ausbauprojekte des Mutterhauses der Borromäerinnen in Trier. Die Investitionsmittel liegen 2004 insgesamt auf dem Niveau des Vorjahres, als Kürzungen von 15 Millionen Euro zu verkraften waren. Der Investitionsstau beläuft sich nach der "Wunschliste" der Klinikträger auf 500 Millionen Euro. Wie 2003 erhalten die Krankenhäuser 51 Millionen Euro zur Wiederbeschaffung veralteter medizinischer Geräte.

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