Landesförderbank steigert Gewinn und Kreditvolumen

Mainz · Die landeseigene Förderbank ISB treibt ihr Vorhaben voran, unabhängiger vom Landeshaushalt zu werden und eigenständig Darlehen zu vergeben. Ihr Fördervolumen hat sie 2013 um 15 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gesteigert.

Mainz. Wirtschafts- und Wohnraumförderung, Finanzierung von Kommunen, Hilfestellung bei Standortmarketing, Betriebsansiedlungen und Außenhandel: Das sind die Kernaufgaben der in Mainz ansässigen Investitions- und Strukturbank (ISB). Das Geldinstitut mit aktuell 308 Mitarbeitern hat vor zwei Jahren mit der Landestreuhandbank (LTH) fusioniert. "Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden", konstatiert Salvatore Barbaro, Vorsitzender des Verwaltungsrates.
Das größte Segment macht die Wirtschaftsförderung aus. Mehr als 3300 Kreditzusagen sind 2013 für mittelständische Unternehmen und Kommunen erteilt worden. "Damit seien 2000 Arbeitsplätze geschaffen und 30 000 gesichert worden. Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer spricht angesichts dessen von einem "sehr zufriedenstellenden Jahr".
Zuständig ist die Bank auch für die soziale Wohnraumförderung des Landes. Diese ist 2013 neu strukturiert worden. So reicht die ISB selbst nachrangige Darlehen aus, wobei junge Familien im Fokus stehen. Wer bauen möchte, aber nur über wenig Eigenkapital verfügt, kann neben seiner Hausbank zusätzlich über die ISB finanzieren. "Wir haben schon über 750 Familien in das eigene Zuhause verholfen", freut sich Vorstandssprecher Dexheimer. Für 2014 sollen die Abläufe optimiert werden, um das Neugeschäft anzukurbeln.
Das endgültige Jahresergebnis liegt noch nicht vor, doch man rechnet mit einem Überschuss von acht bis neun Millionen Euro, der ins Eigenkapital fließen soll. Positiv ausgewirkt hat sich ein Sondereffekt: Der 2012 abgeschriebene Fünf-Millionen-Euro-Kredit an die später insolvente, am Flughafen Hahn ansässige Air Cargo Germany (ACG) konnte durch eine Globalzession (Sicherheit), bei der sich die ISB die Forderungen komplett auszahlen ließ, 2013 vollständig wieder eingespielt werden.
Apropos Hahn: Das Engagement der ISB, derzeit noch im zweistelligen Millionenbereich, wird bis 2016 komplett in Landesbürgschaften umgewandelt.
Für 2014 rechnet die Förderbank nur noch mit einem Gewinn von etwa drei Millionen Euro. Niedrigere Zinsen für das eigene Finanzdepot, niedrigere Provisionserträge sowie nötige Investitionen in Hard- und Software sind hier zugrunde gelegt. "Wir sind die Förderbank des Landes und keine Gewinnmaximierer", erklärt Ulrich Dexheimer.

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