Langwierige Suche, missliche Lage

MAINZ. Die Suche nach einem Standort für das neue Trierer Polizeipräsidium zieht sich hin. Neun Vorschläge liegen auf dem Tisch, doch noch keiner ist spruchreif, lautet das Fazit nach einem Arbeitstreffen. "Die Sache ist schwieriger als angenommen", räumt LBB-Chef Hubert Heimann ein.

 Langwierige Standortsuche: Eine Option für den Bau eines neuen Polizeipräsidiums ist ein Areal auf dem Trierer Petrisberg. Foto: Gerhard Steinle

Langwierige Standortsuche: Eine Option für den Bau eines neuen Polizeipräsidiums ist ein Areal auf dem Trierer Petrisberg. Foto: Gerhard Steinle

Seit Monaten brüten LBB, Polizei und Innenministerium über möglichen Standorten für ein neues Polizeipräsidium. Herausgekommen ist dabei noch nichts Spruchreifes. Je länger sich die Entscheidung hinzieht, "umso misslicher ist die Lage für die Beamten", räumt LBB-Geschäftsführer Heimann ein. Bis zur Sommerpause, so hofft er, sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden, um zu einer Lösung in der Misere um das als "Krankmacher" verrufene alte Polizeipräsidium zu kommen und die in Ausweichquartieren untergebrachten Ordnungshüter wieder möglichst bald unter einem neuen Dach zu vereinen. Unter den intern geprüften Vorschlägen gibt es dem Vernehmen nach keine engere Auswahl, aber einen durchaus leicht favorisierten Standort auf dem Petrisberg - allerdings ist das Areal bislang Erweiterungsgelände der Universität. "Wir tun uns etwas schwer bei der Suche", sagt Heimann. Er verweist auf die Vorgeschichte um das mit Schadstoffen belastete alte Gebäude in der Innenstadt, das nach der Erkrankung Dutzender Mitarbeiter und langen Diskussionen trotz millionenschwerer Sanierung 2005 geräumt wurde. Zwei der geprüften elf Standorte schieden bereits wegen belasteter Grundstücke ganz aus. Bei den verbliebenen gibt es allerdings ebenfalls Einwände von ungünstiger Verkehrsanbindung und störender Bebauung über zu kleine Flächen bis zu ungeklärten Belastungen. Grundstücke werden nochmals überprüft

Entscheidend für die Kostenfrage (gehandelt werden Summen bis zu 30 Millionen Euro) ist zudem, ob das derzeit eigenständig untergebrachte Lagezentrum ins Präsidium integriert werden soll. Laut Heimann werden die Grundstücke nochmals eingehender geprüft und Verkehrsanbindungen genauer untersucht. Grundsätzlich bleibt es beim geplanten Neubau des Präsidiums, wenn auch eine Teilnutzung eventuell vorhandener Gebäude nicht ausgeschlossen wird. Der LBB hat laut Heimann zwar gehofft, rascher zum Ziel zu gelangen. Doch kommt für ihn Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Es müsse eine allseits akzeptable Lösung gefunden werden, die auch polizeitaktischen Anforderungen genüge, sagte ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage. Selbst wenn die Suche schwieriger als gedacht sei, liege nicht zuletzt wegen der Vorgeschichte gründliches Arbeiten auch im Interesse der Bediensteten. Triers Polizeipräsident Manfred Bitter wollte sich zu dem Thema nicht äußern.

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