Lauter Knall in der Region: Kampfjet als Ursache identifiziert

Trier · Verängstigte Tiere, verunsicherte Menschen – ein Knall hat am Mittwochnachmittag in der Region für einigen Wirbel gesorgt. Jetzt steht fest: Der Verursacher war ein F-16 Jet der U.S. Airforce. Diese Auflösung lieferte die Luftwaffe.

Hunderte Kommentare auf der Volksfreund-Facebook-Seite und zahlreiche Anfragen in der Redaktion - ein lauter Knall am Mittwoch sorgt für zahlreiche Diskussionen in der Region. Etliche Tierbesitzer klagten über verängstigte Hunde und Katzen. Auf Facebook meldeten sich Nutzer, bei denen Fensterscheiben oder Häuserwände gewackelt hätten. Über die Ursache wurde wild spekuliert. In den sozialen Netzwerken wurde beispielsweise über eine explodierte Hühnerfarm, eine außer Kontrolle geratene Sprengung oder über russische Kampfjets im luxemburgischen Luftraum debattiert. Zumindest mit den Kampfjets lagen die Nutzer nicht gänzlich falsch.

Eine Volksfreund-Anfrage beim Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe in Berlin brachte am Donnerstag endlich die Auflösung des Phänomens: "Die Auswertung der Radardaten zeigt, dass ein F-16-Kampfjet der US Air Force zwischen 14.50 Uhr und 15 Uhr in der Region im Überschallbereich unterwegs war". Ein Sprecher der Luftwaffe bestätigte zudem, dass der Jet um 15.57 Uhr in einem Bogen über Trier hinwegflog.

Der Jet war mit einer Geschwindigkeit von 1200 Kilometern pro Stunde und in einer Höhe von 13 700 bis 14 300 Metern unterwegs. Schallgeschwindigkeit erreicht eine Maschine bei rund 1200 Kilometern pro Stunde. Beim Überschreiten der Schallgeschwindigkeit bilden sich Luftverschiebungen und eine kegelförmige Stoßwelle um das Flugzeug herum, die vom Boden aus als Knall oder auch als Donnerschlag wahrgenommen wird. Diese Kegelwellen zieht das Flugzeug hinter sich her. Sie können rund 80 Kilometer um das Flugzeug herum gehört werden. Das erklärt, warum TV-Leser nicht nur in Trier sondern auch in Hölzchen (VG Neuerburg) und in Zeltingen-Rachtig (Kreis Bernkastel-Wittlich) den Knall gehört haben.

Von Trier bis Luxemburg: Die Großregion hat einen Knall gehört - Was war das?

Bei dem Überschallflug wurden übrigens keine rechtlichen Bestimmungen verletzt. Der Kampfjet sei ununterbrochen von den Bodenstationen überwacht, unterstützt, verfolgt und koordiniert worden, sagte der Luftwaffensprecher.

Bei Überschallflügen müssen nach Angabe der Luftwaffe gewisse Richtlinien, wie Mindesthöhe und Uhrzeit, eingehalten werden. So dürfen solche Flüge die Höhe von rund 10 800 Metern nicht unterschreiten und müssen möglichst in den Zeiten zwischen acht und 20 Uhr durchgeführt werden.

Generell versuche das Militär Stadtbereiche zu vermeiden, aber die Ausbreitung des Knalls sei unter anderem vom Wetter abhängig, so der Bundeswehrsprecher. Dadurch lasse sich nur schwer einschätzen, wie weit sich das Geräusch ausbreitet.

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