Lebensmittelhersteller müssen künftig Verbraucher besser informieren

Trier · Verbraucher sollen künftig besser über Inhaltsstoffe und Herkunft ihrer Lebensmittel informiert werden. Das will das Europaparlament heute beschließen. Gut, aber nicht gut genug, sagen Verbraucherschützer.

Wer ab Januar in der Region Trier in ein Restaurant geht, sieht schon am Eingang, ob die Gaststätten-Kontrolleure bei ihrem letzten Besuch zufrieden waren. Ein rot-gelb-grünes Kontroll-Barometer zeigt, wie es mit der Hygiene in Küche und Lager bestellt ist. Eine solche Ampel hätte sich die Mainzer Verbraucherschützerin und Ernährungsexpertin Waltraud Fesser auch für die Lebensmittelkennzeichnung gewünscht; damit der Kunde auf den ersten Blick erkennt, wie fett- oder zuckerhaltig das jeweilige Produkt ist.

Doch die Lebensmittel-Ampel ließ sich auf europäischer Ebene nicht durchsetzen, nur die abgespeckte Version Nährwerttabelle. Diese Tabelle muss allerdings künftig auf allen Lebensmittelverpackungen in der EU abgedruckt sein. Bislang machen dies zumindest in Deutschland viele Hersteller freiwillig.

Die entsprechende Verordnung soll heute vom EU-Parlament abgesegnet werden. "Das verbessert die Information der Verbraucher und schafft mehr Transparenz", meint der aus Cochem stammende Staatssekretär im Bundesverbraucherschutzministerium, Peter Bleser (CDU). Ähnlich sieht dies auch der Mainzer Verbraucherschutzminister Jochen Hartloff. Der Sozialdemokrat will sich allerdings dafür starkmachen, dass die leichter verständliche Ampelkennzeichnung doch noch europaweit eingeführt wird.

Was Lebensmittelhersteller den Verbrauchern künftig auch noch sagen müssen:

Wo kommt das Schweine-, Schaf-, Ziegenfleisch oder Geflügel her? Bislang ist die Herkunftsangabe nur bei Rindfleisch Pflicht.

Welche Stoffe, die allergische Reaktionen hervorrufen können, sind in den jeweiligen Lebensmitteln enthalten?

An welchem Tag wurde das Fleisch eingefroren?

Ist die Zutat echt (beispielsweise Käse) oder nur ein Imitat (Analogkäse)?

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