Liberales Muskelspiel

Die FDP hat einen Frühstart in den Wahlkampf hingelegt, um sich rechtzeitig im zentralen Thema der Bildungspolitik vom großen Koalitionspartner abzugrenzen. Das Flaggezeigen ist jedoch weit mehr: Die Liberalen stehen in ihren schulpolitischen Forderungen der Union näher als den Sozialdemokraten.

Erst vor wenigen Wochen haben sie die Reißleine bei einem geplanten Modellprojekt von Bildungsministerin Ahnen gezogen, das Noten und Sitzenbleiben zur Disposition stellen wollte. Nun demonstrieren sie im Vorfeld der möglichen Abwahl von Rot-Grün im Bund auch in Mainz Selbstbewusstsein: Die liberalen Wahlkämpfer lassen ihre kleinen Muskeln spielen, weil sie um ihr politisches Gewicht wissen. Für ein Abitur nach zwölf Jahren oder Abschlussprüfungen für andere Schularten spricht einiges. Doch spätestens bei einer verbindlichen Schullaufbahnempfehlung wird es zum Koalitionskrach kommen. Aber auch Streit nutzt der Profilierung. j.winkler@volksfreund.de

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