Lyse: Kassen sagen Nein

TRIER. (wie) Die Krankenkassen sehen weiterhin keine Notwendigkeit, die Lyse-Spritze in Notarztwagen zu bezahlen. Während sich die Rettungsdienste in der Region Gedanken darüber machen, wie die bei Herzinfarkten oder Thrombosen häufig lebensrettende Spritze finanziert werden kann, signalisieren die Krankenkassen weiterhin keine Bereitschaft, die Kosten für das bis zu 1100 Euro teure und nur begrenzt haltbare Medikament, mit dem gefährliche Blutgerinsel aufgelöst werden können, zu übernehmen.

Lyse komme nur in "seltenen Ausnahmefällen" und nur bei Patienten, bei denen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein müssten, zum Einsatz, begründet die AOK Rheinland-Pfalz ihre Ablehnung. Der Medizinische Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen habe im Mai vergangenen Jahres festgestellt, dass die Lyse-Therapie aus medizinischer Sicht nur angebracht sei, wenn nicht innerhalb von 60 bis 90 Minuten ein Patient in ein Krankenhaus eingeliefert werden könne. In Rheinland-Pfalz, so die Argumentation der AOK, sei jedoch sichergestellt, dass die Patienten in weniger als einer Stunde in einem geeigneten Krankenhaus seien. Mit der in Trier-Saarburg oder auch in Wittlich praktizierten Lösung, dass die Lyse-Spritze in den Notarztwagen von den Krankenhäusern, die den Patienten behandeln, bezahlt wird, könne die AOK aber gut leben, teilte deren Chef Walter Bockemühl mit.

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