Männer haben mehr Zeit fürs Ehrenamt

MAINZ. (win) Rheinland-Pfälzer bringen sich immer häufiger ehrenamtlich in das gesellschaftliche Leben ein: 2004 engagierten sich drei Viertel der Menschen freiwillig – sei es in Sport, Kultur, Politik oder im Sozialbereich.

Vereine, Verbände oder Parteien nehmen zwar in ihrer Bedeutung für das ehrenamtliche Engagement ab, doch der freiwillige Einsatz hat insgesamt im Land in den vergangenen fünf Jahren um zehn Prozent erheblich zugenommen. Vor allem Organisationsformen wie öffentliche oder kommunale Einrichtungen haben laut einer Studie davon profitiert, dass Rheinland-Pfalz eines von vier Bundesländern mit einem besonders starken Zuwachs an Ehrenämtlern ist. Fast 40 Prozent davon bringen sich langfristig ein. Damit belegt das Land im bundesweiten Vergleich zusammen mit Hessen den zweiten Platz. Ältere Menschen sind besonders engagiert. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung sei kein Schreckgespenst, sondern biete neue Chancen, so Ministerpräsident Kurt Beck. Das Land hat nach seinen Angaben mit Kontakt- und Informationsstellen sowie einem allgemeinen Versicherungsschutz dazu beigetragen, dass Angebot und Nachfrage im Ehrenamtsbereich besser zusammen kommen. So stieg in der Gruppe der 14- bis 30-Jährigen das Engagement um vier auf 40 Prozent, während es bundesweit stagnierte. Laut der Studie hat sich allerdings die unterschiedliche Beteiligung von Männern (44 Prozent) und Frauen (34 Prozent) offenbar unter der Doppelbelastung vieler Frauen durch Familie und Beruf noch weiter auseinander entwickelt. Während Frauen deutlich mehr sozial-karitatives und religiöses Engagement zeigen, stehen bei Männern Sport, Kultur und Musik, politische Interessenvertretungen oder Freiwillige Feuerwehr und Rettungsdienste im Vordergrund. Noch immer gilt daher: Männer stehen mehr im Dienst an der Sache, Frauen mehr im Dienst am Menschen. Geblieben sind auch regionale Unterschiedliche: In ländlichen Räumen liegt das ehrenamtliche Engagement um durchschnittlich drei Prozent höher als in größeren städtischen Gebieten.

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