Männer leben gefährlich

Männer sterben doppelt so häufig an Verletzungen wie Frauen, in der Eifel gibt es überdurchschnittlich viele Pflegebedürftige und im Eifelkreis Bitburg-Prüm gehen die Menschen deutlich öfter ins Krankenhaus als in Trier: Mit regionalisierten Gesundheitsberichten erhofft sich das Land neue Einblicke.

Mainz. Aktuelle Daten zur gesundheitlichen Situation der Bevölkerung bis hinunter zur Kreisebene liefern neue, über Internet verfügbare Gesundheitsberichte, die das Sozialministerium künftig verstärkt für seine politische Arbeit nutzen will. Damit könne noch schneller und besser bei der Gesundheitsvorsorge oder regionalen Konsequenzen aus Altersstrukturen oder Nachfragen nach Pflege reagiert werden, so Ministerin Malu Dreyer. Eine Erkenntnis aus der neuen Datenfülle, bei der nach Angaben des Präsidenten des Statistischen Landesamtes, Jörg Berres, 152 000 Einzelwerte nach abgeschlossenem Aufbau des Systems in je 10 000 Grafiken und Tabellen verarbeitet werden: Männer unter 65 haben im Vergleich zu Frauen ein doppelt so hohes Sterberisiko. Diese vorzeitige Sterblichkeit hat 2006 allein in Rheinland-Pfalz zu mehr als 51 000 "verlorenen Lebensjahren" bei Männern geführt. Bei Frauen sind es gerade mal 28 000. Dreyer führt dies auf ein deutlich risikoreicheres Verhalten und eine nur mangelhafte Gesundheitsvorsorge von Männern zurück. Eine Kampagne zur Männergesundheit soll gegensteuern. Regionalisierte Zahlen zeigen beispielsweise, dass in den Kreisen der Region Trier mindestens doppelt so viele Männer an Verletzungen und Vergiftungen sterben als Frauen. Überdurchschnittlich hoch liegen die Zahlen mit 59 und 55 Fällen pro 100 000 Einwohner im Kreis Bernkastel-Wittlich und im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die Daten zeigen zudem, dass die Zahl der Pflegebedürftigkeit in der Eifel mit Werten von 2800 Fällen pro 100 000 Einwohner erheblich über dem Landesdurchschnitt (2400) liegt, während sie in Trier mit seinen vielen jungen Studenten deutlich niedriger ist (2200).Weniger Krebstote in Bitburg-Prüm

Auffällig ist auf der anderen Seite, dass im Eifelkreis Bitburg-Prüm im Jahr 2006 die Zahl der Krebstoten mit 239 pro 100 000 Menschen deutlich besser ausfällt als in den anderen Kreisen der Region, die sich rund um den Landesdurchschnitt von 273 bewegen. Erklärungen für die Zahlen gibt es allerdings weder bei den Statistikern noch den Experten des Ministeriums. Neue Aufschlüsse über die Gesundheit von Kindern erhofft sich Dreyer, wenn die Ergebnisse der nächste Schuleingangsuntersuchung in das neue Informationssystem einfließen.

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