Gesundheit Insolvenz von Trierer Einrichtung überrascht Landesregierung

Trier/Mainz · Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin ist seit Ende vergangenen Jahres über Probleme beim Sozialpädiatrischen Zentrum informiert.

 Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) in Trier. 

Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) in Trier. 

Foto: TV/Bernd Wientjes

Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) hofft, dass die Arbeit im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) in Trier und in den fünf Außenstellen weitergehen wird. Zielsetzung  sei, dass das SPZ wieder „in wirtschaftlich stabiles Fahrwasser kommt, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten nachhaltig zu gewährleisten“, sagte sie unserer Zeitung. Das SPZ hat vorigen Donnerstag Insolvenz in Eigenverantwortung angemeldet (der TV berichtete). So soll verhindert werden, dass die Einrichtung aufgrund von Kassenforderungen zahlungsunfähig wird. Hintergrund sind Vorwürfe der Falschabrechnung. Nach Recherchen unserer Zeitung geht es um Forderungen von rund 800 000 Euro.

Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium wurde über die Entscheidung des SPZ, einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung zu stellen, vorigen Mittwoch informiert. Allerdings sei man darüber überrascht gewesen, sagte eine Ministeriumssprecherin unserer Zeitung. Das SPZ Trier befinde sich seit einigen Monaten in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, teilt die Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung mit. Über die Probleme habe das Zentrum, das in Trier, Hermeskeil, Bitburg, Prüm, Daun und Wittlich rund 3800 Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen und Behinderten betreut, das Ministerium bereits Ende des vergangenen Jahres informiert.

In den  vergangenen Monaten habe es „erhebliche Anstrengungen und Bemühungen, insbesondere der beteiligten Krankenkassen und des SPZ“ gegeben, um eine ausreichende Finanzierung zur Sicherung der Liquidität des Zentrums zu gewährleisten. In dieser Zeit hat der  Sprecherin zufolge das Ministerium „vermittelnde Gespräche“ mit beiden Beteiligten geführt. Insofern sei man  nun von dem Schritt des SPZ überrascht. Das Ministerium habe zwar keinen Einfluss auf die Entscheidungen des Zentrums, es habe sich aber mit allen Beteiligten darauf verständigt, den weiteren Prozess zu begleiten. „Für das Ministerium hat die Patientenversorgung höchste Priorität“, so die Sprecherin.