Mal mehr, mal weniger Gehalt

Mit launigen Bemerkungen zum Thema Einkommen hat Ministerpräsident Kurt Beck unfreiwillig Rechen-Orgien in Gang gesetzt.In einer Runde mit Journalisten ging es in der Landeshauptstadt wieder einmal um die Kritik des Steuerzahlerbundes am Nutzen der Millionen-Investitionen für den Ausbau des Kaiserslauterer Betzenbergs zur Weltmeisterschafts-Arena.

Schließlich sitzt die Stadiongesellschaft auf 60 Millionen Euro Schulden.

"Mir fehlen da die Einsichten - ich verdiene ja auch nicht so viel wie der Vorsitzende des Bundes der Steuerzahler", so Becks bissiger Kommentar. Ginge es nach dieser Kritikerriege, säße im Land ohnehin kein Stein auf dem anderen, schob er nach.

Steuerzahlerbund-Chef Karl-Heinz Däke hat mit seinem stattlichen Jahressalär von - nach eigenen Angaben - 175 000 Euro (Presseberichte sprechen von 185 000) bereits öfter für Schlagzeilen gesorgt. Doch diese Provokation konnte der Geschäftsführer des Landesverbandes Rheinland-Pfalz, Peter Pferdekemper, nicht auf sich beruhen lassen. Beck verdiene mit rund 200 000 Euro "deutlich mehr", hielt er dagegen. Und zudem müsse Däke seine Einkünfte - anders als der Ministerpräsident - auch in vollem Umfang versteuern.

Diese Attacke rief ungehend Regierungssprecher Walter Schumacher auf den Plan. Der rechnete Pferdekemper vor, dass Beck nur knapp 178 000 Euro Einkünfte hat: Rund 150 000 als Salär des Regierungschefs, etwa 19 000 Euro an verminderten Abgeordnetendiäten und Sitzungsgeldern des Bundesrates. Von einer Pauschale von 18 700 Euro für den ZDF-Verwaltungsratsvorsitz müssten 10 400 an die Landeskasse abgeführt werden.

Postwendend fing Pferdekemper erneut an zu rechnen und vermisst steuerfreie Ministerpauschale, Trennungsgeld und Abgeordneten-Pauschale. Alles in allem, so der Steuerzahlerbund-Vertreter, bleibe er bei seinen genannten 200 000 Euro für Beck und kündigte einen entsprechenden Brief an den Regierungssprecher an. Eine erneute Gegenrechnung aus der Staatskanzlei wird wohl nicht auf sich warten lassen.

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