15. August Was gilt an Mariä Himmelfahrt, wenn man in Luxemburg oder im Saarland arbeitet?

Der Feiertag Mariä Himmelfahrt ist im Kalender eher unauffällig. Er betrifft als gesetzlicher Feiertag nämlich nur kleine Teile Deutschlands. Es gibt aber Auswirkungen auf Menschen, die in anderen Regionen wohnen.

Die Marienverehrung in der katholischen Kirche wird auch am Rosenkranz deutlich. Das „Ave Maria“ wird in der Abfolge der Gebete häufig wiederholt.

Die Marienverehrung in der katholischen Kirche wird auch am Rosenkranz deutlich. Das „Ave Maria“ wird in der Abfolge der Gebete häufig wiederholt.

Foto: dpa/dpaweb/A3483 Matthias Schrader

Mariä Himmelfahrt ist ein Festtag, der für Katholiken eine große Bedeutung hat. In weiten Teilen Deutschlands handelt es sich aber nicht um einen gesetzlichen Feiertag. Wer nicht katholisch ist, wird im Alltag vielleicht kaum bemerken, dass Mariä Himmelfahrt im Kalender steht. Anders sieht das im Saarland aus. Denn hier ist jedes Jahr am 15. August ein Feiertag. Ähnlich ist es hierzulande nur in Bayern, wo der Feiertag aber nicht für das ganze Bundesland gilt, sondern nur für die mehrheitlich katholischen Kommunen. In Luxemburg hingegen ist Mariä Himmelfahrt auch jedes Jahr aufs Neue ein Feiertag.

Wer nicht im Saarland oder in Luxemburg wohnt, kann trotzdem von dem Feiertag betroffen sein. Volksfreund.de erklärt, ob Pendler aus Rheinland-Pfalz arbeiten müssen und wie sich der Anspruch auf einen Feiertag in Zeiten von vermehrtem Homeoffice verhält.

Wie verhält es sich mit Mariä Himmelfahrt in Luxemburg?

In Luxemburg gibt es elf gesetzliche Feiertage, an denen Arbeitnehmer in der Regel frei haben. So verhält es sich auch mit Mariä Himmelfahrt. Manchmal kann es erforderlich sein, dass einige Angestellte doch am Feiertag ihren Dienst tun. In diesen Fälle gibt es natürlich einen anderen Tag als Zeitausgleich frei.

Bei einem Besuch in Luxemburg sollte man daran denken, dass an Mariä Himmelfahrt der Einzelhandel weitgehend geschlossen ist. Die Ausnahmen sind in ähnlicher Form auch auf deutscher Seite bekannt. Bäckereien und Zeitschriftenläden dürfen beispielsweise öffnen.

Welche Regeln gelten am Feiertag Mariä Himmelfahrt im Saarland?

Mariä Himmelfahrt ist auch im Saarland ein gesetzlicher Feiertag. Es gelten daher die gleichen Regeln wie beispielsweise am 1. Mai oder am Tag der Deutschen Einheit. Das Landesgesetz erklärt: „Die Sonntage und die gesetzlichen Feiertage sind Tage allgemeiner Arbeitsruhe.“

Generell haben die Arbeitnehmer frei. Geschäfte haben geschlossen wie an einem beliebigen Sonntag. Ausnahmen gibt es natürlich trotzdem, denn es kommen auch an Feiertagen niemals alle Bereiche des öffentlichen Lebens völlig zum Erliegen. Man denke nur an den Betrieb von Krankenhäusern, die Öffnung von Restaurants oder den Betrieb von Bus und Bahn, um nur einige Beispiele zu nennen. Das Arbeiten bleibt am 15. August aber die Ausnahme, nicht die Regel. Wer am Feiertag arbeiten muss, erhält dafür einen Ausgleichstag.

Was ist, wenn ich im Saarland arbeite aber nicht dort wohne?

Die Regelungen für Feiertage können verwirrend sein, wenn ein Arbeitnehmer nicht im gleichen Bundesland wohnt und arbeitet. Was ist also, wenn jemand den Arbeitsplatz im Saarland hat, aber ein Stück hinter der Landesgrenze in Rheinland-Pfalz lebt? Dann ist die Antwort nicht in jedem Fall die gleiche.

Entscheidend ist der Ort, an dem sich der Arbeitnehmer tatsächlich für die Arbeit aufhält. Wenn dieser Arbeitsort im Saarland liegt, hat er an Mariä Himmelfahrt einen Tag frei. Wenn sich der Arbeitsort außerhalb des Saarlands befindet, greift die Feiertagsregelung hingegen nicht – egal, ob sich der Firmensitz im Saarland befindet.

Etwas komplexer ist die Lage bei Arbeitnehmern, die viel im Homeoffice tätig sind und außerhalb des Saarlands wohnen. Bei ihnen kann es sein, dass das Homeoffice als Arbeitsort gilt und der Feiertag entfällt. Die Homeoffice-Vereinbarungen, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer eventuell getroffen haben, können für den Anspruch auf einen Feiertag entscheidend sein. Auf die Frage nach dem Arbeitsort gibt es nicht für alle Fälle eine pauschale Antwort.

Was wird an Mariä Himmelfahrt gefeiert?

Die Glaubensgrundsätze, die das Fest Mariä Himmelfahrt prägen, sind schon viele Jahrhunderte alt. Die Marienverehrung hat ein lange Tradition in der katholischen Kirche. Doch die Aufnahme der Jungfrau Maria in den Himmel hat im 20. Jahrhundert noch eine Aufwertung erfahren. Im Jahr 1950 hat Papst Pius XII die „leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“ als kirchliches Dogma verkündet.

Die genaue Formulierung ist wichtig, denn es geht nicht nur darum, dass Marias Seele im Himmelreich angekommen ist. Daran hätte auch in früheren Epochen wohl kaum ein Christ gezweifelt. Vielmehr ist es heute ein katholischer Glaubensgrundsatz, dass sie „mit Leib und Seele“ in den Himmel aufgenommen wurde. Für andere Menschen gilt nach katholischem Glauben, dass der Leib erst am Tag des jüngsten Gerichts erweckt wird.

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