Totschlag, Mord, Sexualdelikte Warum es in Rheinland-Pfalz mehr als 4800 offene Haftbefehle gibt

Mainz · Tausende Haftbefehle sind in Rheinland-Pfalz bisher nicht vollstreckt worden - der häufigste Vorwurf: nicht bezahlte Bußgelder. Doch wie viele offene Haftbefehle sind es bei Sexualdelikten, Totschlag oder Mord?

Die Haftbefehle einiger Täter in Rheinland-Pfalz wurden bislang nicht vollstreckt.

4849 Haftbefehle sind in Rheinland-Pfalz aktuell nicht vollstreckt worden. Eine große Anzahl davon sind sogenannte Vollstreckungshaftbefehle wegen nicht bezahlter Geldstrafen oder Bußgelder. Das teilt das rheinland-pfälzische Innenministerium auf Anfrage mit. In diesen Fällen haben Betroffene die Möglichkeit, der Verhaftung durch eine Zahlung entgegenzuwirken.

Zum Stichtag 4. September gab es laut Innenministerium 107 offene Haftbefehle wegen Sexualdelikten, 51 wegen Totschlags und 41 wegen Mordes.

Dass Haftbefehle nicht vollstreckt werden können, hat vielfältige Ursachen, heißt es vom Innenministerium. Beispielsweise werden Personen, die nach einer vorzeitigen Haftentlassung abgeschoben werden oder ausreisen, weiter als gesucht ausgeschrieben. Der Grund: Man kann sie im Falle einer Wiedereinreise unmittelbar wiedererkennen.

Anfang September 2023 gab es laut rheinland-pfälzischem Innenministerium 3675 offene Haftbefehle. In den meisten Fällen sei es um Delikte wie Betrug, Diebstahl, Fahren ohne Führerschein und Trunkenheit am Steuer gegangen, erklärte Innenminister Michael Ebling (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion in Mainz.

(dpa)