Mehr Hilfe für Kriminalitäts-Opfer

Mehr als 700 Opfern von Straftaten hat der Landesverband des Vereins "Weißer Ring" im vergangenen Jahr finanziell geholfen. Eine bundesweit einmalige Kooperation mit dem Justizministerium soll nun dazu führen, dass Opfer noch besser unterstützt werden können.

Mainz. Beraubt, geschlagen, misshandelt: Viele Menschen blicken ungewollt in die Fratze der Kriminalität. Deren Facetten sind vielschichtig, aber ein Merkmal kennzeichnet fast alle Fälle: "Kein Täter wird so hart bestraft wie das Opfer", heißt es prägnant auf einem Plakat, das im Mainzer Justizministerium hängt. Dessen Chef Heinz Georg Bamberger hält es daher "für eine eminent wichtige Sache, dass der Opferschutz in Rheinland-Pfalz ein wesentliches Thema der Justiz ist".

Sichtbar wird das nun an einer Kooperations-Vereinbarung, die das Ministerium am Dienstag mit dem Landesverband des bundesweit agierenden Vereins Weißer Ring abgeschlossen hat. Sie umfasst elf Punkte und beschreibt die Zusammenarbeit erstmals schriftlich, so dass sich die rund 230 ehrenamtlichen Mitarbeiter der Organisation im Land darauf berufen können, wenn sie Gerichte, Staatsanwaltschaften oder andere Behörden aufsuchen. "Für unsere Mitarbeiter bedeutet das Handlungssicherheit", verdeutlicht Karl-Heinz Weber, Landesvorsitzender des Weißen Rings. "Wir erhoffen uns eine intensivere Zusammenarbeit mit den 26 Außenstellen des Weißen Rings", ergänzt der Minister.

Opfern von Straftaten jeglicher Art hilft der Weiße Ring schnell, direkt und vielseitig. Häufig scheitert es jedoch bereits daran, dass der Verein den Menschen noch unbekannt ist. Das soll sich ändern, indem zum Beispiel die vom Land eingerichteten Zeugenkontaktstellen dem Weißen Ring Informationen geben, sofern die Opfer einverstanden sind. Ein weiterer wichtiger Punkt der Kooperation betrifft die finanzielle Hilfe für die Opfer. So setzt sich das Ministerium dafür ein, dass Gerichte und andere Behörden den Weißen Ring als möglichen Empfänger von Bußgeldern berücksichtigen. -pf./jöl

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