Mehr Temposünder

Das Fazit des Landeskontrolltags hat es in sich: Jeder Zehnte fuhr zu schnell. Spitzenreiter: ein Fahrer mit Tempo 175 bei erlaubten 60 Kilometern in der Stunde. Mit dem Kontrolltag will die Polizei auf die Unfallursache Nummer eins aufmerksam machen: das Rasen.

Wittlich. Gestern Morgen, 9.20 Uhr, an der Zufahrt von der A 60 auf die A 1. Entspannt sitzen zwei Polizisten in einem Wagen unweit eines Radargeräts und beobachten das Geschehen. Der eine meint: "Heute ist es sehr ruhig. Wir hatten erst elf Vorfälle. Die Leute sind gewarnt durch die zahlreichen Radiomeldungen zum Landeskontrolltag." Doch das Fazit am Morgen, nachdem die Aktion erst zwei Stunden läuft, trügt. Die Bilanz am Nachmittag - die Messungen an 21 Unfallschwerpunkten in der Region liefen bis 13 Uhr - fällt anders aus. Polizeidirektor Otto Herrig: "Wir müssen heute leider feststellen, dass jeder zehnte Fahrzeugführer zu schnell unterwegs war. Und das, obwohl wir die Kontrollen über die Medien angekündigt haben." Bei einer gleichgelagerten Kontrolle im Oktober 2006 seien lediglich sieben Prozent der gemessenen Fahrzeuge zu schnell gewesen.Konkret bedeutet dies für die Region Trier: 20 Führerscheine zog die Polizei ein, 194 Temposünder wurden zur Kasse gebeten, 251 Verwarnungen ausgesprochen und 15 Mängelberichte erstellt.Spitzenreiter war ein Fahrer mit 175 Kilometern in der Stunde bei erlaubten 60 an der Abfahrt der A 60 zur A 1. Erschreckend: Trotz der hohen Geschwindigkeiten waren 26 Personen nicht angeschnallt.Mit dem Landeskontrolltag, bei dem in der Region Trier mehr als 100 Polizisten im Einsatz waren, will die die Polizei besonders auf das Problem der Raser und Drängler aufmerksam machen. Denn obwohl nur 15 Prozent der Verkehrsunfälle in Rheinland-Pfalz auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen sind, gehen 52 Prozent aller Verkehrstoten und knapp ein Drittel der Verletzten auf diese Unfallursache zurück.

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