Menschen in der Region sind gesünder als der Rest Deutschlands
Trier · Weder Grippe, Rückenprobleme noch psychische Erkrankungen macht den Beschäftigten in der Region zu schaffen. Sie melden sich deutlich weniger krank als Arbeitnehmer in anderen Teilen Deutschlands.
Liegt es an der guten Eifel-Luft? Oder am Mosel-Klima? Die Menschen in der Region scheinen gesünder zu sein, als anderswo. Das jedenfalls lässt sich sowohl aus Zahlen der Krankenkassen Barmer GEK als auch der Techniker Krankenkasse (TK) schließen. Demnach haben weder Grippe und Erkältungen noch Rückenprobleme den Menschen hier im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Sie sind weniger häufiger krank und fehlen daher weniger oft im Job als der Rest der Republik.
So gab es laut Barmer GEK im Eifelkreis Bitburg-Prüm im vergangenen Jahr 9,4 Prozent weniger Krankheitsfälle und rund zwölf Prozent weniger Krankheitstage als im Bundesschnitt. Auch die TK meldet, dass die Krankmeldungen im Eifelkreis Bitburg-Prüm, im Kreis Trier-Saarburg und in Trier weit unter dem landesweiten Durchschnitt lägen.
In Rheinland-Pfalz sind Fehlzeiten wegen Krankheiten im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Im Schnitt dauerte eine Krankmeldung im vergangenen Jahr 15 Tage. Auch hier gibt es regionale Unterschiede. In der Vulkaneifel waren Arbeitnehmer im Schnitt 16 Tage krankgeschrieben, in Trier nur zwölf Tage. Auffallend ist laut TK-Landeschefin Anneliese Bodemar aber, dass in der Region Frauen häufiger wegen Krankheit im Job ausfallen als Männer. Bodemar vermutet, dass eine Doppelbelastung durch Familie und Beruf dafür ein Grund sein könnte.
Vor allem psychische Erkrankungen und Krebsdiagnosen sorgen für hohe Fehlzeiten. Bei psychischen Erkrankungen dauert die Krankschreibung im Schnitt 46,3 Tage, bei neu festgestelltem Krebs 43,3 Tage. Psychische Erkrankungen scheinen aber in der Region seltener zu sein. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm liegen die dadurch verursachten Ausfallzeiten 32 Prozent unter denen in Gesamtdeutschland, in Trier-Saarburg sind es rund 14 und in Trier acht Prozent. Die Arbeitsunfähigkeitszeiten wegen Erkältungskrankheiten liegen in der Vulkaneifel fast 29 Prozent unter dem Durchschnitt, dafür fallen die Arbeitgeber dort häufiger (20 Prozent) wegen Verletzungen aus.
"Die Zahlen zeigen, dass die Menschen in verschiedenen Regionen unterschiedlich belastet sind", sagt TK-Landeschefin Bodemar. Eine Erklärung dafür hat sie ebensowenig wie die Barmer-GEK-Landesgeschäftsführerin Dunja Kleis, selbst gebürtige Eifelerin.. Den Kassen kann es nur recht sein, dass der Krankenstand so niedrig ist, sparen sie dadurch doch Geld. Eins ist aber bereits jetzt schon klar: "Für 2015 erwarten wir aufgrund der starken Grippewelle am Jahresanfang wieder deutlich höhere Fehlzeiten", sagt Kleis. Mehr zum Thema
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