Milch wird bis zu 20 Prozent teurer - Erster Discounter erhöht den Preis

Trier · Milch wird teurer. Der Discounter Aldi hat am Freitag den Preis für einen Liter Milch um neun Cent angehoben. Experten gehen davon aus, dass der Lebensmitteleinzelhandel nun insgesamt die Milchpreise anhebt.

Milch ist weltweit knapp (der Volksfreund berichtete). Dies zeigt sich bei den Preisverhandlungen zwischen den Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel. Bei den jetzt abgeschlossenen Kontrakten konnten die Milcherzeuger deutlich bessere Ergebnisse erzielen als bei der letzten Preisrunde. Die Reaktion darauf bekommen die Verbraucher beim Einkauf zu spüren. Um neun Cent erhöht Aldi den Preis für den Liter Milch. Das entspricht einer Preissteigerung je nach Fettgehalt um bis zu 20 Prozent. Andere Lebensmittelhändler werden nach Einschätzung des Discount-Experten Matthias Queck diesen Preissprung rasch nachvollziehen. In den vergangenen Monaten war bereits Butter deutlich teurer geworden. Entscheidend für den Anstieg ist der internationale Markt. Durch die Jahrhunderthitze in den USA sind die Ernten eingebrochen. Bei steigenden Futterpreisen haben weltweit viele Landwirte ihren Rinderbestand drastisch reduziert. Zudem steigt die Nachfrage nach Milch aus dem asiatischen Markt. Diese starke Auslandsnachfrage spielt nun den Molkereien in die Hand.
Bis die Erhöhung bei den knapp 4000 regionalen Milchbauern von Hochwald (Thalfang) und Arla Foods (ehemals Milch Union Hocheifel/Pronsfeld) ankommt, vergehen aber noch ein paar Wochen. Die Landwirte hatten in den vergangenen Monaten über hohe Sprit- und Futterkosten geklagt. Der Erzeuger-Milchpreis dürfte im November nun aber wieder über die 30-Cent-Marke für den Liter steigen.

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