Millionengrab? - Nürburgring sorgt im Landtag erneut für Wallung

Mainz · Das Dauerbrennerthema Nürburgring hat am Mittwoch im Landtag erneut zu einer scharfen Auseinandersetzung geführt. Regierung und Opposition überzogen sich gegenseitig mit Vorwürfen.

(fcg) CDU und FDP im Landtag sind davon überzeugt, dass das für 330 Millionen Euro errichtete und im Juli 2009 eröffnete Freizeit- und Geschäftszentrum an der Eifel-Rennstrecke für den Steuerzahler ein Millionengrab ist. Als das "größte Skandalprojekt einer rheinland-pfälzischen Landesregierung" bezeichnete der Liberale Günter Eymael die Bauten am Ring. Sie seien "niemals wirtschaftlich zu betreiben".

Das Zukunftskonzept von Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) sei ein "Konzept ohne Zukunft". Ohne Besucher gebe es keine Umsätze. Nur als Staatsbetrieb und damit auf Kosten der Steuerzahler werde der Ring am Leben erhalten. Eymael forderte, die Gastronomie von der Rennstrecke zu trennen, um "den Mythos nicht zu gefährden".

Hart mit der Landesregierung ins Gericht ging auch der Moselaner Alexander Licht (CDU). "Finanzminister Deubel musste gehen, die Probleme bleiben." Der "Betrug an der Öffentlichkeit und der Region" setze sich fort. Das Konzept des Wirtschaftsministeriums sei "chancenlos". Überdies werde das private Monopol mit Steuergeldern abgesichert.

Wirtschaftsminister Hering wies die Kritik strikt zurück. In der Substanz habe die Opposition nichts vorgetragen und "nichts zur Sache beigetragen". Die Behauptung, es würden Landesmittel fließen, sei "unredlich und falsch". In Wahrheit gehe es nur darum, im Wahlkampf zu skandalisieren. "Als Skandalhannes sind Sie gerade gut genug", rief Hering CDU-Mann Licht zu.

Ähnlich argumentierte der SPD-Abgeordnete Frank Puchtler. "Es wird nicht differenziert, sondern aufgebauscht." Die Opposition skandalisiere ohne Rücksicht auf Verluste. "Wo sind ihre seriösen Konzepte?" Die Vorwürfe von Betrug und Manipulation lasse die SPD keinesfalls durchgehen. "Das ist schlechter Stil."

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