Mit dem Rad ins Wahllokal?

Termin-Chaos: Eigentlich findet der Raderlebnistag Happy Mosel immer am ersten Sonntag nach Pfingsten statt. Weil im nächsten Jahr an diesem Tag Wahlen sind, suchen die Veranstalter nun nach einem neuen Termin.

Bernkastel-Kues. Einmal im Jahr bleibt die 140 Kilometer lange Strecke entlang der Mosel zwischen Cochem und Schweich für Autos gesperrt. Seit 1992 gibt es den autofreien Erlebnistag "Happy Mosel". Festes Datum für die nach Aussage der Veranstalter größte Straßensperrung Europas ist immer der erste Sonntag nach Pfingsten. Im nächsten Jahr ist das der 7. Juni. Doch an diesem Tag finden in Rheinland-Pfalz die Kommunal- und die Europawahl statt. Anfang August hatte Ministerpräsident Kurt Beck bekannt gegeben, dass beide Wahlen an diesem Tag stattfinden sollen. Der Termin habe sich aber bereits im vergangenen Jahr abgezeichnet, sagt Landeswahlleiter Stephan Danzer auf Anfrage unserer Zeitung. Der Bundeswahlleiter habe im September den Termin für die Europawahl bekannt gemacht. "In Rheinland-Pfalz werden die Kommunalwahlen alle fünf Jahre traditionell zusammen mit der Europawahl durchgeführt", sagt Danzer. Für die Festsetzung des Kommunalwahltermins durch die Landesregierung sei daher der Termin der Europawahl maßgeblich. Der Veranstalter von Happy Mosel, die Mosellandtouristik in Bernkastel-Kues, habe nicht bei ihm nach dem möglichen Wahltermin nachgefragt, sagt Danzer.

Sie habe erst Anfang August von dem Termin erfahren, sagt Mosellandtouristik-Geschäftsführerin Sabine Winkhaus-Robert. Kurz darauf hätten mehrere Verbandsgemeindeverwaltungen, die entlang der Strecke liegen, bei ihr darum gebeten, den geplanten Termin von Happy Mosel im nächsten Jahr zu verschieben. Die Durchfahrten durch Orte wie Brauneberg oder Zeltingen-Rachtig seien durch Happy Mosel komplett gesperrt, dadurch sei es etwa unmöglich, Gehbehinderte zu Wahllokalen zu fahren, falls der Termin weiterhin bestehen bleibe, sagt Heiner Nilles von der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. In Brauneberg befinde sich zudem noch ein Wahllokal direkt an der gesperrten Straße. Noch ein anderes Problem sieht Nilles: Falls Happy Mosel und die Wahlen zusammenfielen, dürfe es schwer fallen, genügend Wahlhelfer zu finden, da viele von ihnen auch in Vereinen engagiert seien, die traditionell bei Happy Mosel etwa mit Ständen vertreten seien.

Am Donnerstag werde man über einen möglichen neuen Termin beraten, sagt Mosellandtouristik-Chefin Sabine Winkhaus-Robert. Dieser müsse dann vom Aufsichtsrat noch abgesegnet werden. Das Problem sei, dass viele Hoteliers entlang der Strecke bereits mit dem 7. Juni geplant und sich etliche Reisegruppen für den Tag angemeldet hätten.

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