Mit Wut gegen den Rat und die Laster

HETZERATH. Spontanen Zuspruch bekamen die Anwohner der Hauptstraße in Hetzerath (Kreis Bernkastel-Wittlich), die gestern den Verkehr mit ihren parkenden Autos behinderten. Lediglich von Geschäftleuten war zu hören, dass sie nicht damit einverstanden seien.

 Chaotische Szenen: Am Rand parkende Autos führten in Hetzerath zu VerkehrsbehinderungenFoto: Marion Maier

Chaotische Szenen: Am Rand parkende Autos führten in Hetzerath zu VerkehrsbehinderungenFoto: Marion Maier

Gestern gegen 16.15 Uhr in der Hetzerather Hauptstraße. Die Straße ist verstopft. Hinter riesigen Lastern stauen sich die PKW so weit das Auge schauen kann. Ungeduldig lenkt ein Autofahrer seinen Wagen nach rechts auf den Bürgersteig und passiert ein Auto, das am rechten Fahrbahnrand parkt. Anarchie auf der Fahrbahn. Dies bleibt nicht die einzige Szene dieser Art. Ausgelöst wurde das Chaos durch Autos der Anwohner, die am Straßenrand abwechselnd rechts und links geparkt wurden. "Wir wollen, dass diese Laster verschwinden", erklärt eine Frau, die nicht mit Namen genannt werden will, aufgeregt. "Vor der Mauteinführung sind die nie hier durchgekommen. Und die fahren rücksichtslos. Aber hier sind viele Kinder unterwegs." Weiter meint die Anwohnerin: "Heute Nachmittag war es einfach zu viel. Da haben wir ganz spontan beschlossen, unsere Autos hier abzustellen. Wir wollen zeigen, was passiert, wenn die geplanten Einbuchtungen gebaut werden. Die ganze Straße steht hinter der Aktion - bis auf die Geschäftleute." Wie zum Beweis kommt ein Mann vorbei und ruft: "Das da find ich gut. Das kann ich nur unterstützen!" Noch mehr Hetzerather melden sich so zu Wort. Seit Einführung der Maut sind die Maut-Flüchtlinge in dem Ort ein Thema. Doch nun gesellt sich zu dem Groll auf die Laster, die den Anwohnern tagsüber und auch nachts die Ruhe rauben, Wut auf den Gemeinderat. Das Gremium hatte sich einer Resolution zu den Maut-Flüchtlingen aus Furcht vor wirtschaftlichen Nachteilen nur teilweise angeschlossen. Während sich die Räte von Naurath und Föhren komplett für eine Sperrung für LKW über 7,5 Tonnen aussprachen, wollten die Hetzerather lediglich die Verantwortlichen aufrufen, die Situation zu verbessern. Sie möchten eine Verkehrszählung. Doch auch im Hetzerather Rat war man sich nicht einig. Die Bürgerliste hatte den Kompromiss abgelehnt. Einig waren sich die drei Gemeinderäte hingegen, Aktionstage gegen den Schwerlastverkehr zu veranstalten. So hatten sie sich diese aber wohl nicht vorgestellt.

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