Mordprozess von Kusel Am Geburtstag von getöteter Polizistin – neues Beweismittel gefunden

15 Schüsse soll der getötete Polizist in der Nacht bei Kusel abgegeben haben. Sein ganzes Magazin. Lange blieb aber eine Munitionshülse vermisst. Jetzt wurde sie gefunden – an einem besonderen Ort und Tag.

Mordprozess Kusel: Beweise am Geburtstag von getöteter Polizistin gefunden​
Foto: dpa/Uwe Anspach

Es war am Geburtstag der getöteten Polizistin. Die Familie der getöteten Polizistin fuhr Mitte August zum Gedenkkreuz in der Nähe des Tatorts. Dort entdeckte die Familie ein ungewöhnliches Objekt – eine Munitionshülse. Ein Schusswaffensachverständiger des Landeskriminalamts in Rheinland-Pfalz hatte die Hülse im Anschluss untersucht und am Mittwoch im Gericht seine Ergebnisse erläutert.

Vermisste Munitionshülle war verfärbt

Die Hülse sei demnach eindeutig der Schusswaffe des getöteten Polizisten zuzuordnen. Auch habe er festgestellt, dass die Hülse längere Zeit in der freien Natur gelegen haben muss. Die direkt nach der Tat gefundenen Hülsen hätten noch eine hellere Farbe gehabt. Die nun gefundene Hülse sei deutlich dunkler gefärbt und es habe sich Schmutz darauf befunden. Der Experte habe weiter festgestellt, dass die Munition aus der Waffe des getöteten Polizisten abgefeuert wurde. Er konnte allerdings nichts dazu sagen, wann dies geschehen sei.

Wer die Hülse dort abgelegt hat, warum wurde die Hülse bislang nicht gefunden worden war, diese Fragen konnten auch am Mittwoch vor dem Landgericht Kaiserslautern nicht beantwortet werden. Die gefundene Hülse wird vermutlich aber auch keinen größeren Einfluss auf Verhandlung haben.

Psychologisches Gutachten erwartet

Am kommenden Prozesstag am 7. November sollen die psychologischen Gutachten über die Angeklagten gehört werden, danach folgen die Plädoyers am 22.11. und am 30. November soll das Urteil im Mordprozess fallen.

Hauptangeklagt ist Andreas S. Er soll bei einer Verkehrskontrolle Ende Januar zwei Polizisten auf einer Landstraße bei Kusel erschossen haben. Laut Staatsanwaltschaft soll das Motiv die Vertuschung von Jagdwilderei gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 33-jährigen Florian V. versuchte Strafvereitelung vor. Er soll dabei geholfen haben, Spuren zu verwischen.

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