Mordprozess vor Ende?

TRIER. (sey) Mit dem Gutachten des Psychiatrie-Professors Johann Glatzel ist vor dem Landgericht der bereits sieben Monate dauernde Mordprozess gegen eine Frau aus Lissendorf (Kreis Daun) fortgesetzt worden. Sie soll die kleine Tochter einer Freundin misshandelt und getötet haben.

Der Mordprozess gegen die 32-jährige Kamerunerin Haoua H. hat rekordverdächtige Züge: Seit sieben Monaten und 17 Verhandlungstagen versucht das Trierer Schwurgericht unter seiner Vorsitzenden Petra Schmitz nun schon, die Hintergründe des Todes der kleinen Salomé zu ergründen. Seit gestern sieht es so aus, als sei ein Ende in Sicht: Für den morgigen Mittwoch hat die Vorsitzende Richterin die Plädoyers angekündigt, ein Urteil könnte dann sogar noch in diesem Jahr gesprochen werden.Das zweieinhalbjährige Mädchen war Ende November letzten Jahres tot aufgefunden worden. Staatsanwalt Peter Fritzen glaubt, dass Haoua H. das ihr von einer Freundin anvertraute Kind über einen längeren Zeitraum so schwer misshandelt hat, dass die Kleine schließlich an den Folgen der zahlreichen schweren Verletzungen starb. Eine Vermutung, die durch das Gutachten des Rechtsmediziners gestützt wird.

Die Angeklagte dagegen bestreitet die Vorwürfe. Nach ihren Angaben hat sie Salomé tot in ihrem Kinderbettchen gefunden, nachdem das Mädchen am Vortag die Treppe hinabgefallen sei.

Der Sachverständige Professor Dr. Johann Glatzel, der am Montag sein Gutachten vorstellte, sieht bei der 32-Jährigen keine Anhaltspunkte für eine verminderte Schuldfähigkeit. Heißt: Hält das Schwurgericht die junge Frau für schuldig, muss sie mit einer lebenslangen Gefängnisstrafe rechnen.

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