Müll in Brand gesetzt

TRIER. (DiL) Vor dem Landgericht Trier hat der Prozess gegen einen 39-jährigen Mann begonnen, der in einem Trierer Mehrfamilienhaus innerhalb von drei Monaten vier Brände gelegt haben soll.

Der Mann, der selbst im Haus wohnte, zündete laut Anklageschrift jeweils den Inhalt eines Müllcontainers in der Tiefgarage des Wohnkomplexes an. Erst als man nach dem dritten Brand eine Kamera installierte, kam man dem Verdächtigen auf die Spur. Personen kamen nicht zu Schaden, auch der Sachschaden blieb mit rund 13 000 Euro relativ gering. Beim ersten Brand hatte der Angeklagte sogar als vermeintlicher Entdecker des Feuers selbst die Feuerwehr alarmiert. Weil er das bei den weiteren Versuchen nicht mehr tat und nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft deshalb ein Ausbreiten des Feuers in dem bewohnten Gebäude billigend in Kauf nahm, lautet die Anklage nun auf "schwere Brandstiftung", was im Normalfall eine mehrjährige Freiheitsstrafe bedeutet. Allerdings attestiert die Anklage dem Mann, der bei der Trierer Lebenshilfe beschäftigt war, eine "erheblich verminderte Zurechnungsfähigkeit". Er ist derzeit in der Psychiatrie untergebracht. Am ersten Verhandlungstag räumte der Angeklagte die Taten grundsätzlich ein, viele Detail-Fragen konnten aber nur mühsam und ansatzweise geklärt werden. Er habe gehandelt, um Stress abzureagieren, sagte der ansonsten bislang unauffällig gebliebene Mann. Er könne sich seine Tat selbst nicht erklären. Der Prozess vor der 1. großen Strafkammer wird am Freitag fortgesetzt.

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