Nach Check der Sicherheitsdienste: 76 Mitarbeiter dürfen nicht mehr für Asyleinrichtungen arbeiten

Trier · Die Überprüfung der für die Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (Afa) zuständigen Sicherheitsdienste ist abgeschlossen. 76 Mitarbeitern wurde der weitere Einsatz untersagt, sechs von ihnen wegen rechtsextremer Delikte.

Bei der Überprüfung zweier Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, die für den Schutz und die Ordnung einer Afa in Trier zuständig waren, hatte die Polizei im November einen "eindeutig rechtsradikalen Hintergrund" festgestellt. Daraufhin verfügte die für die Aufnahmeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), dass alle Mitarbeiter der Sicherheitsdienste vom Landeskriminalamt (LKA) überprüft werden. Das Ergebnis hat ADD-Präsidentin Dagmar Barzen gestern Abend im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund mitgeteilt.

Demnach wurde 76 der 1278 überprüften Personen die Weiterbeschäftigung in einer Afa untersagt. Gewalt-, Sexual- und Eigentumsdelikte sowie Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz seien dafür die Gründe gewesen. "Ich bin positiv überrascht, dass bei den sehr intensiven Überprüfungen nur bei sechs Personen rechtsextreme Vorfälle festgestellt wurden", sagte Barzen. Es habe sich dabei um Propagandadelikte gehandelt.

Gleichzeitig hat die ADD die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsunternehmen neu organisiert. Statt 27 sind nur noch 19 Firmen für das Land aktiv. Subunternehmen sind nicht mehr erlaubt. "Insgesamt haben wir sehr gute Erfahrungen mit den Sicherheitsleuten gemacht", versicherte die ADD-Präsidentin. Trotzdem würden weiterhin auch alle neuen Security-Mitarbeiter vom LKA überprüft.

Nach Angaben der ADD erreichen derzeit täglich weniger als 50 Flüchtlinge das Land. In den Afas waren am Mittwoch insgesamt 8261 Menschen untergebracht, davon nur noch 690 aus dem Westbalkan. Diese bleiben nun bis zu sechs Monate in den Aufnahmeeinrichtungen und werden nicht mehr auf die Kommunen verteilt. Die meisten Asylbegehrende kommen aus Syrien (4250), gefolgt von Afghanistan (1700), Iran (425) und Somalia (326).

In der Region Trier sind aktuell 2241 Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht, davon 594 in Hermeskeil, 446 in der Außenstelle Luxemburger Straße der Afa Trier, 440 in der Außenstelle Wittlich, 405 in der Afa-Trier (Dasbachstraße) sowie 356 in Bitburg.

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