Nach Verwirrung nun Klarheit: Soldaten ziehen aus Saarburg ab
Trotz zunächst anderslautender Meldungen aus Berlin werden die französischen Soldaten aus Saarburg abgezogen - womöglich bereits im nächsten Jahr. Sie sollen ins lothringische Bitche verlegt werden.
Saarburg/Berlin. (wie) Verwirrung über den Abzug der französischen Soldaten aus Saarburg: Eigentlich war es bereits beschlossene Sache, dass die rund 1200 Soldaten bis spätestens 2012 aus der Stadt an der Saar abziehen (der TV berichtete). Doch am Wochenende sorgte eine Meldung aus dem Bundeskanzleramt für Verwirrung. Im Gegenzug zur Stationierung von 600 Bundeswehrsoldaten in der deutsch-französischen Brigade im Elsass würden die französischen Soldaten der deutsch-französischen Brigade an den deutschen Standorten bleiben, hieß es aus Berlin. "Ursprünglich wollte Frankreich im Zuge der Armeereform mehr als 3000 Soldaten der deutsch-französischen Brigade aus Saarburg, Donaueschingen und Immendingen abziehen", war in der Mitteilung zu lesen. Hoffnungsschimmer für Saarburg? Gleichzeitig verkündete aber der französische Verteidigungsminister Hervé Morin, dass das 16. Jägerbataillon aus Saarburg ins lothringische Bitche verlegt werden soll. Was ist nun richtig? Eine Nachfrage im Bundesverteidigungsministerium bringt Klarheit: Saarburg gehöre nicht zu den Standorten der deutsch-französischen Brigade und daher auch nicht zu den von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy auf der Münchner Sicherheitskonferenz getroffenen Vereinbarungen, sagte Ministeriumssprecher Arne Collatz-Johannsen. Es bleibt also dabei: Saarburg wird künftig keine Garnisonsstadt mehr sein. Neu ist allerdings der Zeitpunkt, bis wann die Soldaten aus der 6000-Einwohner-Stadt abziehen sollen. Bislang war man von 2012 ausgegangen. Frankreichs Verteidigungsminister Morin sagte nun, die Saarburger Brigade könnte auch schon im nächsten Jahr nach Lothringen verlegt werden.