Nationalpark Eifel hat konkrete Pläne für weiteres Wachstum

Schleiden · Der Nationalpark Eifel hat auf dem Weg zur internationalen Anerkennung mehr als zwei Drittel geschafft. Auch wenn der Weg umstritten ist. Für das letzte Drittel hat er 20 Jahre Zeit und eine klare Strategie.

 Der Nationalpark Eifel plant die nächsten Schritte für die internationale Anerkennung. Anfang 2016 sollen weitere 3000 Hektar des Großschutzgebietes an der Urfttalsperre vor Eingriffen des Menschen geschützt werden.

Der Nationalpark Eifel plant die nächsten Schritte für die internationale Anerkennung. Anfang 2016 sollen weitere 3000 Hektar des Großschutzgebietes an der Urfttalsperre vor Eingriffen des Menschen geschützt werden.

Foto: Oliver Berg dpa/lnw
 Ein Ranger steht an einem Weg im Nationalpark Eifel und zeigt den Touristen auf einer Karte Wanderwege im Nationalpark.

Ein Ranger steht an einem Weg im Nationalpark Eifel und zeigt den Touristen auf einer Karte Wanderwege im Nationalpark.

Foto: Uwe Anspach dpa/lnw
 Der Ranger des Nationalparks Eifel, Andreas Engelke (links) geht während einer geführten Wanderung an der Abtei Mariawald (hinten) bei Heimbach (Kreis Düren) mit Touristen entlang.

Der Ranger des Nationalparks Eifel, Andreas Engelke (links) geht während einer geführten Wanderung an der Abtei Mariawald (hinten) bei Heimbach (Kreis Düren) mit Touristen entlang.

Foto: Oliver Berg dpa/lnw

Der Nationalpark Eifel plant die nächsten Schritte für seine internationale Anerkennung. Anfang 2016 sollen weitere 3000 Hektar des Großschutzgebietes an der Urfttalsperre vor Eingriffen des Menschen geschützt werden, sagte der Leiter des Nationalparks, Henning Walter, der Deutschen Presse-Agentur. Zwischen den Buchen und Fichten in dem großen zusammenhängenden Waldgebiet "Kermeter" werde ein natürlicher Verdrängungskampf einsetzen, den langfristig die Buche gewinnen werde. Ziel des Nationalparks sind der Schutz und die Entwicklung von Buchenwald.

Wie lange dieser Prozess dauere und wie genau er ablaufe, sei nicht vorherzusagen. Dafür gebe es zu viele Unbekannte wie etwa extreme Wetterlagen mit Einflussgrößen wie Trockenheit oder Sturm. "Wann tritt welches Ereignis ein und mit welcher Intensität, das ist nicht vorhersehbar", sagte Walter.

Im Jahr 2020 sollen die nächsten knapp 900 Hektar im Norden des Nationalparks bei Nideggen in den sogenannten Prozessschutz "entlassen" werden. Die natürlichen Prozesse in diesen Arealen werden damit vor menschlichen Eingriffen geschützt. Es wird kein Holz geschlagen, nicht gemäht und nicht beweidet - aber immer noch gejagt, wie Kritiker anmerken. Für ein 1000 Hektar großes Gebiet des östlichen "Kermeter" bei Gemünd werde es nach 2020 Überlegungen für eine Zeitschiene geben.

Trotz Kritik will der Nationalpark im Süden die Entwicklung von Fichten- zu Buchenmischwäldern beibehalten. Andernfalls sei das Schadensrisiko, das vom Nationalpark etwa durch den Borkenkäfer auf benachbarte Wälder ausgehe, zu groß, sagte der Nationalparkleiter. Der Eingriff des Menschen beispielsweise durch Impulspflanzungen von Buchen ist umstritten. Kritiker sehen durch die Eingriffe einen Widerspruch zum Nationalgedanken "Natur Natur sein lassen".

Der Nationalpark sei im Zeitplan, um die Kriterien zur Anerkennung durch die Weltnaturschutzunion IUCN zu erreichen, sagte Walter. Demnach muss 30 Jahre nach Gründung des Nationalparks, also 2034, die vor Eingriffen des Menschen geschützte Zone 75 Prozent der Gesamtfläche betragen. Der Nationalpark Eifel visiert über 2034 hinaus 87 Prozent an. Aktuell stehen 56 Prozent der Fläche unter sogenanntem Prozessschutz.

https://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/img/karte_np_eifel.jpg
http://www.nationalpark-eifel.de/

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