Mainz. (fcg) Die Realschul-Laufbahn endet derzeit nach der zehnten Klasse mit der mittleren Reife. Wer sie erworben hat, kann entweder eine Ausbildung beginnen oder das Abitur machen, indem er auf ein Gymnasium, ein Berufsgymnasium oder eine Integrierte Gesamtschule (IGS) wechselt. In zwei Jahren kommt ein neuer Weg hinzu. Dann besteht die Chance, an zunächst zwölf Standorten im Land (noch keiner aus der Region Trier) die Jahrgangsstufen 11 und 12 zu besuchen und einen Abschluss zu erwerben, mit dem man an einer Fachhochschule studieren kann. Voraussetzung: ein Notendurchschnitt von mindestens 3,0 und in Mathematik, Deutsch und Englisch mindestens die Note ausreichend. Mittelfristig soll an weiteren Realschulen plus, primär im ländlichen Raum, diese Möglichkeit geschaffen werden.

Klöckner startet Kampagne gegen Unterrichtsausfall

Applaus kommt vom Verband Deutscher Realschullehrer (VDR). "Das ist ein Durchbruch mit Signalwirkung für andere Bundesländer", lobt der Landesvorsitzende Bernd Karst. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) fordert hingegen ein besseres pädagogisches Angebot mit kleineren Klassen und zusätzlich die Chance, an den Realschulen plus auch das Abitur zu machen.

Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) sieht die Schulstrukturreform, mit der neue Realschulen plus geschaffen und Hauptschulen abgeschafft werden, auf der Zielgeraden. In mehr als zwei Dritteln der Kreise und kreisfreien Städte werde die Reform zum Schuljahr 2011/12 abgeschlossen sein. Ahnen: "Ich bin glücklich darüber, wie das läuft."

Derweil hat die CDU am Montag eine neue Kampagne gestartet. Sie will den nach ihrer Ansicht massiven Unterrichtsausfall bekämpfen. Julia Klöckner, Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, stellte der Landesregierung demonstrativ ein "Zeugnis" mit der Note "ungenügend" aus.