(Noch) ungetrübter Badespaß

TRIER. (bl/sos/wie) Die Hitze sorgt für vermehrte Keim- und Algenbildung im Wasser. In Rheinland-Pfalz wurden gestern einige Seen fürs Baden gesperrt. In der Region gibt es bislang keine Badeverbote.

Ein Sprung ins kühle Nass - das einzige, was derzeit wirklich Abkühlung bringt. Doch wie lange noch? Gestern wurde vom Landesamt für Wasserwirtschaft ein Badeverbot für den Hausweiher bei Steinen im Westerwald ausgesprochen. Vor dem Baden im Waldsee bei Argenthal (Rhein-Hunsrück-Kreis) wird zumindest gewarnt. Giftige Blaualgen haben sich in den Weihern ausgebreitet. In den Badeseen der Region Trier kann bislang noch sorglos gebadet werden. Im Schalkenmehrener Maar, im Gemündener Maar (Daun) und im Pulvermaar (Gillenfeld) wurden bislang kein gefährlichen Bakterien- und Keime gefunden. Vor zwei Tagen wurden die letzten Proben entnommen. Auch im Meerfelder Maar, dem einzigen offiziellen Badesee im Kreis Bernkastel-Wittlich, gibt es bislang keine Beanstandung Die Ergebnisse der jüngsten Probe sollen heute vorliegen. Giftige Blaualgen, die gefährlich sein können, falls sie geschluckt werden, vermiesen derzeit den Schwimmern am Losheimer Stausee im Saarland den Spaß. Entlang der Staumauer haben sie sich ausgebreitet, ein Badeverbot gibt es aber nach Auskunft von Achim Laub von der Losheimer Touristinformation nicht. Die Besucher des Strandbads werden mit Schildern und Handzetteln informiert, dass sie Abstand von den Algen halten sollen. Bisher sei noch niemand daran erkrankt. Ansonsten sei das Wasser im Stausee einwandfrei. Ungetrübt ist die Badefreude im Bostal-See (Kreis St. Wendel). In Flüssen und Bächen sollte man auf keinen Fall baden. "Durch die Einläufe der Kläranlagen sind die Bäche hochgradig gesundheitsgefährdend", sagt die Biologin Martina Oehms vom Amt für Wasserwirtschaft aus Mainz. Bedenklich sind derzeit auch die Wassertemperaturen. Bis zu 28 Grad wurden in Mosel, Saar und Nahe gemessen. Dadurch besteht die Gefahr des Sauerstoffmangels, was zu Fischsterben führen kann. Sorge bereiten auch die niedrigen Pegel von Rhein und Mosel. In Worms wurden gestern Mittag im Rhein noch 72 Zentimeter gemessen. Schiffe dürfen nur noch mit halber Ladung fahren. Auch die Mosel ist niedrig (2,27 Meter bei Trier), doch der Schiffsverkehr ist nicht beeinträchtigt. Allerdings mussten die zehn Moselkraftwerke wegen des Niedrigwassers ihre Leistung herunterfahren. Auswirkungen auf die Stromversorgung gibt es nicht.

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