Nürburgring: Heftige Debatte im Landtag

Mainz · Finanzminister Ingolf Deubel hat bei einer heftigen Debatte des Landtags zum Thema "Nürburgring" am Donnerstag erstmals öffentlich eingeräumt, dass ein von der Nürburgring GmbH im Oktober 2008 vergebener Kredit über drei Millionen Euro nicht mit einer Eintragung im Grundbuch abgesichert war.

(fcg) Der Eifeler Abgeordnete Michael Billen (CDU) warf dem Minister vor, der Kredit sei "nicht rechtens" vergeben worden. FDP-Fraktionschef Herbert Mertin kritisierte scharf, Deubel habe "nun erst unter Druck korrigiert" und zuvor "falsche Angaben" gemacht. Diese scheibchenweise Informationspolitik sei nicht hinnehmbar.

Der Minister wies die Vorwürfe zurück und verlieh seinem Zorn Ausdruck, "dass Investoren in diesem Land diskreditiert werden". Es seien vertrauliche Papiere bei der Nürburgring GmbH gestohlen worden, klagte Deubel überdies.

Unterdessen will das Land einen erneuten Anlauf unternehmen, die im Oktober 2008 gescheiterte Finanzierung des öffentlichen Teils des Gesamtprojekts über 158 Millionen Euro zu privatisieren. Die Pinebeck Nürburgring GmbH will zu einem Kaufpreis von "mehr als 160 Millionen Euro" (Deubel) die Nürburgring-Immobilie erwerben und dann zurückmieten. Pinebeck arbeitet seinerseits mit einem in Dubai ansässigen Schweizer Kaufmann zusammen, der Geldgeber vermittelt.

Um das Geschäft abzuwickeln, wird erneut ein Bardepot auf einem Schweizer Konto angelegt, auf das nach Deubels Angaben 95 Millionen Euro aus dem Liquiditätspool des Landes fließen. Damit soll die Finanzkraft der Nürburgring GmbH nachgewiesen werden.

Nach Deubels Angaben soll das Finanzierungsmodell in vier bis sechs Wochen realisiert werden. Die Nürburgring GmbH spare gegenüber einer herkömmlichen Finanzierung 30 Millionen Euro.

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