Nürburgring-Verhandlungen auf der Zielgeraden

Trier · Kommt es am Nürburgring zu einer Einigung zwischen Pächtern und Sanierungsexperten? Die Anzeichen verdichten sich, dass eine Entscheidung über den Rückzug der privaten Betreiber bevorsteht.

Die seit drei Monaten laufenden Verhandlungen zwischen Nürburgring-Pächtern und den Vertretern der insolventen Besitzgesellschaft scheinen auf der Zielgeraden zu sein. Dennoch drückt sich der Sprecher der Sanierungsexperten vorsichtig aus: "Wir haben Signale, dass es zu einer Einigung kommen kann", sagte Pietro Nuvoloni dem Volksfreund. Ähnlich hatte sich zuvor der Wittlicher CDU-Landtagsabgeordnete Alexander Licht geäußert. Eine Einigung könne kurz bevorstehen, sagte Licht bei einer von der CDU organisierten Motorsportkonferenz im Landtag.
Darum geht es: Der Trierer Sanierungsexperte Thomas B. Schmidt und sein Koblenzer Kollege Jens Lieser wollen den insolventen Nürburgring retten. Problem: Rennstrecke und Immobilien sind von der größtenteils landeseigenen Besitzgesellschaft an die private Nürburgring Automotive GmbH (NAG) vermietet. Mit den Pächtern Jörg Lindner und Kai Richter müssen sich die Sanierungsexperten zunächst über ein vorzeitiges Vertragsende einigen. Dabei dürfte es um Geld gehen, wobei Schmidt den Trumpf eines Sonderkündigungsrechts in der Hand hält.
Erst nach einer Einigung haben der Trierer Insolvenzgeschäftsführer und sein Koblenzer Kollege volle Verfügungsgewalt über den Ring. Und erst danach können ernsthafte Verhandlungen über die Zukunft der ins Schlingern geratenen Traditionsrennstrecke beginnen. Immer noch ungeklärt ist auch die Frage, ob es im Juli nächsten Jahres wieder ein Formel-1-Rennen auf dem Ring geben wird. Es gebe weiter die berechtigte Hoffnung auf eine Einigung mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, sagt Sanierungssprecher Nuvoloni. Wenn der Nürburgring nicht zum Zug kommt, wird das Rennen wohl auf dem Hockenheim ausgetragen werden.

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