Oberkail: Amerikaner räumen das Feld

OBERKAIL. Die US-Luftwaffe hat am Mittwoch das Areal um die F-16-Absturzstelle bei Oberkail (Kreis Bitburg-Prüm) geräumt. Unter Federführung der Kreisverwaltung wurde danach mit dem Aushub des kontaminierten Erdreichs begonnen.

Nach der Bergung und dem Abtransport der Trümmer des am 14. September bei Oberkail abgestürzten Düsenjägers der US-Luftwaffe wurde die Absturzstelle am Mittwoch offiziell an die deutschen Behörden übergeben. Gleichzeitig begann eine Entsorgungsfirma damit, das verseuchte Erdreich auf einer Fläche von 50 mal 77 Metern auszubaggern.Nach den Worten von Harald Lenz, Mitarbeiter des Büros für Umweltplanung in Mertesdorf, gilt es zunächst, den Oberboden abzutragen. Danach würden erneut Bodenproben entnommen, um die erforderliche Tiefe für den weiteren Aushub zu bestimmen. Über die Dauer der Arbeiten wollte Lenz am Mittwoch vor Ort keine Angaben machen. "Das entscheidet die Analyse", sagte der Experte, der sich gleichwohl vorstellen kann, im günstigsten Fall Ende der Woche fertig zu sein.

Ziel des Bodenaustauschs, der nach vorläufiger Schätzung der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm mindestens 50 000 Euro kosten wird, soll eine "vollständige Räumung aller kontaminierten Bodenbereiche" sein.

"Eine Freimessung der Flächen erfolgt erst dann, wenn die festgestellte Verunreinigung komplett beseitigt wurde", unterstrich am Mittwoch Vize-Landrat Michael Billen. Durch weitere Proben werde man das in jedem Fall sicherstellen.

Wie berichtet, ist das Erdreich an der Absturzstelle durch Mineralölkohlenwasserstoffe kontaminiert. Dabei handelt es sich um Bestandteile von Kerosin und Hydrauliköl. Die verseuchte Erde wird zu einer Bodenbehandlungsanlage nach Saarburg transportiert. Für den Fall, dass es zu einer Zwischenlagerung kommt, geschieht dies auf dem Flugplatz Bitburg.

In Vertretung von Landrat Roger Graef hatte Michael Billen dem amerikanischen Kommandeur Oberst Darryl Roberson am Morgen für die "enge und gute Zusammenarbeit" gedankt. Es sei alles getan worden, um die durch den Absturz entstandenen Probleme gemeinschaftlich zu lösen.

In Absprache mit Oberkails Ortsbürgermeister Rudi Densborn ist derweil vereinbart worden, die Lastwagen-Transporte nicht durch das Dorf, sondern außen herum zu leiten.

Die finanzielle Abwicklung wird über die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Koblenz vorgenommen. Die Frage, ob die Kosten am Ende von den Amerikanern zu tragen sind, konnte dort gestern wegen Betriebsausflugs nicht beantwortet werden.

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