Patienten schlucken zu viel Antibiotikum

Mainz. (wie) Nirgends werden so viele Antibiotika geschluckt wie in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Nach einer Mitteilung der Techniker Krankenkasse (TK) nahm im vergangenen Jahr jeder gesetzlich versicherte Arbeitnehmer sechs Tag lang ein Antibiotikum, der bundesweite Durchschnitt sei 5,1 Tage.



Die gesetzlichen Krankenkassen im Land haben laut TK-Sprecherin Cornelia Benzing im vergangen Jahr rund 50 Millionen Euro für diese Arzneimittel ausgegeben. Seit 2005 sei der Antibiotika-Verbrauch im Land um fast 28 Prozent gestiegen, sagt die TK-Sprecherin. Schuld daran sei die noch immer zu leichtfertige Verordnung der Mittel.

Wegen des zunehmenden Antiobiotika-Einsatzes werden viele Bakterien dagegen resistent. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich die Keime etwa in Krankenhäusern ungehindert verbreiten. Nach dem Tod von drei Babys durch Keime verseuchte Flüssignahrung in Mainz wird über Krankenhausinfektionen diskutiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte an, die Hygiene-Vorschriften in Kliniken bundesweit zu verschärfen.

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